Das Kirchenjahr 2020 in Zahlen

Das Corona-Jahr im Vergleich zu den vorherigen zehn Jahren
   

Das Jahr 2020 war für alle Menschen auf der ganzen Welt mehr als ungewöhnlich. Auch in der Pfarrei Schierling lässt sich an den Zahlen des Jahresrückblicks ablesen, dass vieles anders war. Die Erstkommunion wurde auf vier Termine aufgeteilt, die Firmung musste auf 2021 verschoben werden, es fanden nur zwei Trauungen statt und für den Kirchenbesuch gab es viele Auflagen.

Als im Frühjahr die erste Corona-Welle über uns hereinbrach, mussten auch in den Pfarrgemeinden viele Auflagen umgesetzt werden. Zuerst durften wochenlang keine Gottesdienste mit der Gemeinde gefeiert werden. Dann wurden die Besucherzahlen begrenzt und es musste 1,5 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden. Also sperrte man in den Kirchen jede zweite Bank ab und die Plätze wurden markiert. Viele Gläubige kamen trotzdem nicht gleich wieder zur Kirche, sondern schauten sich die Gottesdienste lieber weiterhin im Fernsehen an. Auch das Bistum Regensburg übertrug während des Verbots Messen über den Sender TVA.

   

In der Schierlinger Pfarrkirche stehen derzeit unter Einhaltung der Abstandregeln 55 Plätze zur Verfügung, die aber nicht bei jeder Messe alle besetzt sind. Jede zweite Bank ist abgesperrt.

   

Auf der Homepage der Schierlinger Pfarrei wurde und wird HIER immer noch für jeden Sonntag ein Hausgottesdienst oder ein Hausgebet für daheim eingestellt. In der Karwoche sagte Pfarrer Josef Helm: „Das vermehrte Alleinsein verbindet mich mit vielen, die auch allein daheim sind. Die nun nicht mehr möglichen Besuche, Gespräche und Kontakte fehlen mir schon sehr. Aber wenn morgens, mittags und abends die Glocken zum Gebet läuten und wir gleichzeitig den ‚Engel des Herrn‘ beten, verbinden wir uns vor Gott zumindest im Geiste zur Pfarrgemeinde.“

   

   

Besonders an der Anzahl der Hostien, die in den Eucharistiefeiern in den Leib Christi verwandelt und ausgeteilt werden, lässt sich der Rückgang der Kirchenbesucher ablesen. In den vorherigen zehn Jahren waren das immer zwischen 15.000 und 23.000, im letzten Jahr dagegen nur 8.500. Auch die Zahl der Priesterhostien ging von 450 bis 600 auf 350 zurück. Dies kommt vor allem daher, dass wochenlang gar keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden durften und hernach wegen den Platzbeschränkungen oft nur in der Pfarrkirche.

Dass seit Corona weniger Gläubige zur Messe kommen, lässt sich auch an den Spendenbeträgen ablesen. Das Spendenaufkommen bis zum Frühjahr 2020 war zwar gleich oder teilweise sogar etwas höher als in den Jahren zuvor. Bei den Herbstsammlungen ging aber weniger als die Hälfte der üblichen Summen ein. Bei den Aktionen in der Weihnachtszeit stiegen die Beträge wieder ungefähr auf das Niveau der Vorjahre. Die Spenden für Moldawien sind die letzten drei Jahre ziemlich gleich geblieben, vorher waren sie um einiges höher.

Die Anzahl der Taufen und der Kommunionkinder war 2020 leicht über dem Durchschnittswert der vorherigen zehn Jahre. Im letzten Jahr gab es 39 Taufen, 2019 waren es 34, in den Jahren davor zwischen 24 und 41. Das ergibt für die Jahre 2010 bis 2019 einen Durchschnitt von 32,8 Taufen pro Jahr. Im abgelaufenen Jahr hatte die Schierlinger Pfarrei 40 Erstkommunionkinder, der Durchschnittswert vorher lag bei 35,9. Kirchlich trauen ließen sich 2018 dreizehn Paare und 2019 zehn Paare. Im von Corona eingeschränkten Jahr 2020 gab es in der Schierlinger Kirche nur zwei Eheschließungen.

   

Die Pfarrei Schierling ist mit diesem Profilbild auch auf Facebook vertreten.
(www.facebook.com/Pfarrei.Schierling).

   

Die Zahl der Beerdigungen lag mit 48 knapp über dem Durchschnitt. In den zehn Jahren vorher mussten zwischen 41 und 65 Menschen zu Grabe getragen werden. Durchschnittlich ergibt das 46,6 Beerdigungen pro Jahr. Die Zahl der Kirchenaustritte bewegte sich in Schierling von 2010 bis 2018 zwischen 14 und 31. Im Jahr 2019 stieg diese Zahl auf 48, 2020 traten 46 Menschen aus der Kirche aus. Es gab auch Wiedereintritte im einstelligen Bereich. Alle genauen Zahlen können auf der Homepage unter „Aus der Pfarrei“ im Rückblick eines jeden Jahres eingesehen werden.

Beim jährlichen Gelübde-Gottesdienst, den Pfarrer Josef Helm im letzten Jahr ohne Vereine und Vereinsfahnen und mit nur ein paar wenigen Besuchern feierte, erinnerte er daran, dass es in der Geschichte immer wieder pandemische Krankheiten gab. So sprach er die weltweite „Spanische Grippe“ aus den Jahren 1918/19 an, bei der wohl im US-Staat Kansas ein mutierter Vogelgrippe-Virus auf Menschen übergesprungen war, oder die schlimmen Pestzeiten 1627 und 1713.

„Was heutzutage durch Wirtschaftsbeziehungen und Tourismusströme verbreitet wird, übertrug sich damals durch Truppenbewegungen im Krieg oder durch fahrende Händler“, erklärte Pfarrer Helm. Und es sei sehr tröstlich, dass uns Gott nie ganz alleine lässt und wir uns immer an ihn wenden können.

   

   


back  ZURÜCK

Text und Fotos: Roswitha Geiger

 STARTSEITE