Grüß Gott Herr Pfarrer!

Grußwort von Bürgermeister Christian Kiendl zur Begrüßung von Pfarrer Bernhard Pastötter
   

Sehr geehrter Herr Pfarrer Bernhard Pastötter, seien Sie uns herzlich gegrüßt in Schierling! Als neuer Seelsorger und als neuer Bürger unseres Marktes Schierling.

Und mit Ihnen darf ich sehr herzlich Ihre Eltern, Ihren Bruder sowie die Leitung des Klosters St. Michael Paring begrüßen. Seit gestern weiß ich, dass wir auch eine Verstärkung in unserer Pfarrei bekommen, und zwar Pastoralassistent Alexander Straub. Seien auch Sie herzlich gegrüßt. Wir freuen uns, dass Sie – und sehr viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger – heute zum Empfang unseres neuen Schierlinger Pfarrers gekommen sind.

Sehr geehrter Herr Pfarrer, ich darf Ihnen in knappen Worten unsere Gemeinde vorstellen: Es leben derzeit gut 8.200 Bürgerinnen und Bürger in der gesamten politischen Gemeinde Schierling, davon 6.049 auf dem Gebiet Ihrer künftigen Pfarrei. Davon wiederum sind (nur noch) 3.919 Personen oder 64,7 Prozent römisch-katholischer Konfession. Bei uns gibt es eine Grund- und Mittelschule, die nach dem bedeutenden Benediktinerpater Placidus Heinrich benannt ist. Es gibt viele Kindertagesstätten, von denen zwei – nämlich St. Michael und St. Wolfgang – in der Trägerschaft der katholischen Pfarrkirchenstiftung sind. Wir betreiben eine sehr erfolgreiche Marktbücherei, für die ein Kooperationsvertrag zwischen Gemeinde und Pfarrei besteht. Wir haben nicht zuletzt aufgrund unserer guten Verkehrsinfrastruktur und der ärztlichen Versorgung eine beachtliche Zuzugsquote. Und es gibt in unserer Gemeinde derzeit etwa 3.000 Arbeitsplätze.

Wir sind die südlichste Gemeinde der Oberpfalz, die im Westen, Süden und Norden von Niederbayern umschlossen ist. Für Sie – auch wenn Sie aus Oberbayern kommen – ist das nichts neues. Denn Sie sind seit vielen Jahren mit dem Kloster Paring verbunden, das nur zwei Kilometer entfernt ist. Aus unserer Chronik geht nicht hervor, ob schon einmal ein Ordensmann Pfarrer von Schierling gewesen ist. Es gibt Beispiele dafür, dass so eine Konstellation erfolgreich sein kann. Ich bin aber sicher, dass es dafür eine gewisse Sensibilität auf verschiedenen Seiten braucht.

Wir Schierlinger müssen akzeptieren, dass Sie neben unserer Pfarrei noch an eine kirchliche Einheit angebunden sind, und dass es dort möglicherweise für Sie Verpflichtungen gibt. Wir können das, weil wir tolerant und weltoffen sein wollen. Gleichzeitig sind wir es aber gewohnt, dass der Pfarrer von Schierling „unser“ Pfarrer ist. Ein Seelsorger, der in erster Linie für unseren Glauben, für unsere Sorgen, für unsere Freuden und für unseren Trost da ist.

Trotzdem wünschen wir uns jemanden, der auch unserer Lebensart in der Weise entspricht, dass er nämlich über den Tellerrand – bei Ihnen wohl besser: über den Kirchturm – hinaus schaut. Der neben den beiden Säulen „Verkündigung“ und „Liturgie“ auch der dritten Säule, der „Caritas“ als tätige Nächstenliebe – über alle Grenzen hinweg – besondere Beachtung schenkt. Dass Sie das können, entnehmen wir nicht zuletzt dem Zeitungsbericht über Ihre Verabschiedung als Kaplan von Dingolfing. Und nicht zuletzt deshalb freuen wir uns auf Sie.

Und wir freuen uns auch sehr, dass Sie trotz der geplanten umfangreichen Renovierung des Pfarrhofes in Ihrer Pfarrei – in Schierling – wohnen werden. Und ausgerechnet in der Wohnung ihres Vor-Vorgängers, unseres Freundes Pfarrer Hans Bock. Dieses Leben bei uns und mit uns macht Sie zu einem von uns, und das wird für die Menschen sehr wichtig sein.

Lassen Sie mich bitte auf noch etwas hinweisen: Sie sind nach unseren Recherchen seit etwa 240 Jahren der jüngste Priester, der die Pfarrei Schierling übernimmt. Vielleicht ein bisschen jünger war nur Pfarrer Josef Häring, der 1783 mit 34 Jahren seinen Dienst antrat. Er blieb 34 Jahre. Gerade dieser Pfarrer ist verewigt auf dem „Schönen Bild“ im Pfarrhof Schierling. Denn er war damals blind und brachte trotzdem die Eucharistie zu den verwundeten und sterbenden Soldaten auf dem Schlachtfeld der „Schlacht bei Eggmühl“ vom 22. April 1809.

Sehr geehrter Herr Pfarrer Pastötter, ich habe schon vor einer Woche bei der Verabschiedung ihres geschätzten Vorgängers Pfarrer Josef Helm darauf hingewiesen, dass in unserer Gesellschaft einem Priester nach wie vor eine herausragende Rolle zugewiesen wird. Eine wegweisende und dienende Rolle gleichzeitig. Als Seelsorger und als eine Autorität gleichermaßen. Als jemand, der auch in die Zivilgesellschaft einer Gemeinde hineinwirkt. Wir halten die Ökumene sehr hoch, denn es geht um den einen Gott und um den einen christlichen Glauben, den wir derzeit noch in verschiedenen Konfessionen leben. Gleichzeitig halten wir nichts von extremen Vorstellungen in der Kirche, von angeblichen Traditionen, die gerade einmal 300 Jahre zurückreichen, und schon gar nichts von Mechanismen, die Menschen beherrschen, unterdrücken oder erdrücken können.

Sehr geehrter Herr Pfarrer Pastötter, ich darf Sie herzlich bitten, dass Sie ein Teil dieser Gesellschaft werden. Und ich möchte Ihnen – im Namen unserer gesamten Gemeinde – von Herzen anbieten, dass wir Partner werden, uns gegenseitig höchsten Respekt entgegenbringen und im Geiste unseres christlichen Glaubens uns gegenseitig ermutigen, tragen und stützen.

Glückauf in eine gemeinsame gute Zukunft, Herr Pfarrer Pastötter und Herr Straub! Ich wünsche Ihnen alles Gute, insbesondere, dass Sie sich wohlfühlen bei uns!

   


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Quelle: Markt Schierling

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