Hilfe für arme Kinder und arme Alte

Moldawien-Hilfe soll fortgesetzt werden – Ziel: Patenschaft für ein Kindertagesheim im Dorf Mihailovka – Spenden sind erbeten
   

Der kleine Johan hat kein Gehör und ein anderes Mädchen hat Mitte des Monats ihre Mutter verloren. Mit ihren beiden Geschwistern ist sie jetzt bei der Oma untergekommen, nachdem ihr Vater schon seit einigen Jahren verschollen ist. Das sind zwei typische Schicksale der Kinder in Moldawien, dem ärmsten Land Europas. Sie werden in einem der 17 Tageskinderheime betreut, die von der Wohltätigkeitsorganisation Pro Umanitas betrieben und ausschließlich über Spenden finanziert werden. Schierlings ehemaliger Pfarrer Hans Bock hat 2003 mit deren Unterstützung begonnen und jetzt soll sein Vermächtnis fortgeführt werden.

   

Im Zentrum der Schierlinger Moldawien-Hilfe stehen Kinder und alte Menschen.

   

Die bedürftigen Kinder und alten Leute in Moldawien erhoffen und erbitten weiterhin die Unterstützung durch Spenden aus Schierling. Es geht einerseits ums tägliche Überleben, das „Suppenküchen“ ermöglichen, und es geht um die Schaffung von Chancen für eine bessere Zukunft der Kinder. Arme Kinder haben nur eine gute Zukunft, wenn sie Zugang zu Bildung in jeder Hinsicht haben. Da will die von Pfarrer Bock initiierte Hilfe auch in Zukunft ansetzen.

Tageskinderheime für Bildung und Zuwendung
In den Tageskinderheimen werden derzeit 516 Kinder betreut. Sie stellen eine wichtige Einrichtung gegen Not und Elend dar. Dort wird den Kindern im ärmsten Land Europas unmittelbar geholfen. Wenn die Eltern im Ausland arbeiten müssen, werden die Kinder oft alten und kranken Großeltern überlassen. Kinder, die ihre Eltern selten oder nie sehen, fühlen sich verlassen, was sich auf ihr Befinden wie auch auf ihre schulischen Leistungen negativ auswirkt.

   

Die Wohltätigkeitsorganisation Pro Umanitas in Moldawien wird von (von rechts) Vladimir Nadrenicinii und dem Herz-Jesu-Priester Pater Pjotr Kuszmann geleitet, mit denen Fritz Wallner weiterhin kooperieren möchte.

   

Kinder leiden Hunger
Dazu kommt, dass solche Kinder oft Hunger leiden und keine Hygiene kennen. Da sind gesundheitliche Probleme unausweichlich. Gesunde Nahrung und Pflege, aber auch Fürsorge und Begleitung in ihrer persönlichen Entwicklung, sind für diese Kinder eine große Unterstützung. Kindergeld wird in Moldawien zwar bezahlt, aber nur 25 Euro pro Kind und Monat, und das maximal drei Jahre. Und wehe dem Kind, das krank wird. Eine staatliche Krankenversicherung gibt es nicht. Doch eine ärztliche Behandlung eines Kindes kostet einen Gutteil des Monatsgehalts eines Taglöhners. Umso notwendiger ist die Hilfe über Spenden. Das Geld kommt neben Spendern aus Deutschland auch aus der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und den Niederlanden. Als während des Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie die Heime nicht öffnen durften, wurden die Familien von Pro Umanitas mit Hilfspaketen direkt versorgt.

   

Für arme alten Menschen gibt es Treffpunkte gegen Hunger und Vereinsamung.

   

Alte Menschen leiden
Auch viele alte Menschen haben es in Moldawien besonders schwer. Magere Renten von 20 bis 40 Euro monatlich, sowie schlechte soziale und medizinische Versorgung prägen ihr Leben. Besonders auf dem Land fehlen Heizung und Abwasserentsorgung. Viele alte Leute vereinsamen, leiden unter Hunger und Hoffnungslosigkeit. In einem eigenen Tageszentrum für die Alten werden mit der „Suppenküche“ gesunde Ernährung und soziale Kontakte gewährleistet. In einem dieser Zentren wird täglich der Rosenkranz für alle Wohltäter gebetet.

   

Die Wohnverhältnisse sind in den ländlichen Gegenden auch für Jugendliche oft unerträglich.

   

Viele Projekte mit Schierlinger Hilfe
Auch mit Hilfe aus Schierling haben in den letzten 18 Jahren unzählige Projekte verwirklicht werden können. Neben den Tagesheimen wurde zum Beispiel ein eigene Bäckerei aufgebaut, die das gesamte Brot für die Einrichtungen selbst bäckt, so Arbeitsplätze und jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung bietet. Es wurde eine kleine marode Sporthalle ebenso saniert wie Außenbereiche von Kindertagesstätten.

   

Die Dorfstraßen sind unbefestigt.

   

Hinweise gibt es überall auf die Spender – auch aus Schierling. Verwaltet und organisiert wird die gesamte humanitäre Hilfe von drei Personen, die dafür hauptamtlich tätig sind und monatlich – alle drei zusammen – nur rund 1.100 Euro Lohn bekommen. Weitere rund 70 Personen sind in den vielen Projekten beschäftigt. In jedem Kindertagesheim arbeitet zum Beispiel eine Köchin, die monatlich knapp 85 Euro erhält. Auch wenn das Einkommen klein ist, so haben diese Frauen und Männer aber über diese Hilfsaktion ein gesichertes Einkommen.

   

In allen Einrichtungen wird jeden Tag frisch und gesund gekocht. Die Voraussetzungen dafür wurden auch mit Spenden aus Schierling geschaffen.

   

Wo Moldawien liegt
Moldawien (offiziell: Republik Moldova oder Moldau) liegt in Osteuropa, zwischen Rumänien im Westen und der Ukraine im Osten und Norden. Das Land hat einen schmalen Zugang zur Donau aber keinen Zugang zum Schwarzen Meer. Früher war Moldawien Teil der Sowjetunion. Mit deren Auflösung wurde es selbstständig. Das hatte zur Folge, dass fast sämtliche Wirtschaftsbeziehungen zu den ehemaligen Abnehmern ihrer vorwiegend landwirtschaftlichen Produkte abgebrochen sind. Arbeitslosigkeit machte sich breit, Männer verließen ihre Heimat und damit auch ihre Familien. Kinder und alte Leute blieben oft alleine zurück.

   

   

Konkretes Projekt
Für die Zukunft ist geplant und wäre es wünschenswert, wenn mit Spenden über die Schierlinger Hilfsaktion die Patenschaft für ein Tageskinderheim mit 25 Kindern im Dorf Mihailovka (Michael) übernommen werden könnte. Für jedes dieser Kinder sind monatlich gut 40 Euro nötig, um gesundes Essen, Betreuung, Freizeitaktivitäten und Gesundheitsvorsorge zu gewährleisten. Es wären damit jährlich 12.000 Euro Spenden nötig. Über jedes Projekt wird von PRO UMANITAS ein Verwendungsnachweis erstellt, der den jeweils finanzierenden Institutionen zugesandt wird.

   

Pfarrer Hans Bock konnte sich bei seinem letzten Besuch auch davon überzeugen, wie die Jugendlichen in Kindertagesheimen für die Praxis lernen.

   

Spuren von Pfarrer Bock
Fritz Wallner hat die Aktion von Pfarrer Bock immer eng begleitet. Vom 13. bis 18. Oktober machte er sich in Moldawien selbst ein Bild von der Lage. Überall sind Spuren von Pfarrer Bock zu entdecken und im Dorf Gangura ist für ihn eine besondere Gedenkstätte eingerichtet worden. Fritz Wallner war tief beeindruckt vom großen Engagement der Wohltätigkeitsorganisation Pro Umanitas und dessen Präsident Vladimir Nadrenicinii. Er möchte gerne die Aktion im Sinne von Pfarrer Bock weiterführen und bittet deshalb weiterhin um Spenden auf eines der Konten, die bei der Pfarrei Schierling geführt werden. „Geben wir diesen bedürftigen Menschen bitte von dem, was wir haben, und was sich jeder einzelne von uns leisten kann“, so die Bitte von Wallner.

   

Hinweisschilder geben Zeugnis davon, wer für Unterstützung gesorgt hat u. a.

   

Die Spendenkonten sind:
   
Pfarrei Schierling, Stichwort „Moldawienhilfe“
   
– IBAN  DE84 7506 2026 0200 6800 44  Raiffeisenbank Oberpfalz-Süd
   
– IBAN  DE19 7505 0000 0840 0668 98  Sparkasse Regensburg
   
Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.

   

Fritz Wallner (links) möchte die Aktion im Sinne von Pfarrer Bock weiterführen und bittet deshalb weiterhin um Spenden dafür.

   

   


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Text und Fotos: Fritz Wallner / Pro Umanitas / Laber−Zeitung

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