Ein Original verlässt Schierling

Pfarrer Josef Helm beendet nach 15 Dienstjahren seine Tätigkeit in der Pfarrei
   

Am Samstagabend, 28. August, wurde Pfarrer Josef Helm feierlich nach 15 Dienstjahren in der Pfarrei verabschiedet. Zahlreiche Segenswünsche prägten die Festlichkeit.

Am Rathausplatz versammelten sich bereits um 18 Uhr Vereine und Bürger der Marktgemeinde Schierling. Bürgermeister Christian Kiendl leitete die Feierlichkeit mit einer Rede ein. Dabei machte er vor allem auf die Rolle des Priesters innerhalb unserer Gesellschaft aufmerksam, da ein Pfarrer sowohl als Autoritätsperson, aber auch als mitfühlender Seelsorger tätig sein muss. Pfarrer Helm war laut Aussagen stets ein „konstruktiver und verlässlicher Partner unserer Gemeinde“. Während seiner Dienstzeit hegte er „vielfältige Beziehungen“ zu den Kindergärten St. Michael und St. Wolfgang, setzte sich aber auch für die Erfüllung des Gelübdes aus Kriegsnot ein. Ebenso spendete er reichen Segen für öffentliche Einrichtungen und nahm im Dienst an Vereinsjubiläen teil.

   

Pfarrer Josef Helm begrüßte die Besucher zusammen mit Pater Dr. Joseph Vattathara aus Pinkofen, Dekan Anton Schober und Bürgermeister Christian Kiendl.

   

Helm war als Vorsitzender der Kirchenverwaltungen in Schierling, Allersdorf, Birnbach, Mannsdorf und Wahlsdorf tätig und übernahm den Vorsitz im Pfarrgemeinderat Schierling. Allzeit geschätzt wurde sowohl sein Gesang während der Gottesdienste als auch die detailreichen Predigten mit Elementen der Wissenschaft und Originalübersetzungen der Bibel. Durch seine lockere, aber doch pflichtbewusste Art bereicherte Pfarrer Helm das Leben im Markt Schierling.

   

Die Pfarrei, die Gemeinde und Schierlinger Wegbereiter verabschiedeten Pfarrer Helm in den Ruhestand.

   

Angeführt von der Blaskapelle Schierling „Schirelinga“ wurde Pfarrer Helm bei einem seiner letzten Wege im Amt von Dekan Anton Schober aus Thalmassing, Pater Dr. Joseph Vattathara aus Pinkofen und den Ministranten aus Schierling begleitet. Die Vereine und die Marktgemeinde schlossen sich beim Festzug zur Pfarrkirche mit an, wo bereits die „Gennßhenkher“ auf ihn warteten, zuerst Salut schossen und dann ein Spalier bildeten.

   

Die Bürger begleiteten Pfarrer Helm im Festzug vom Rathausplatz zur Pfarrkirche.

   

Zu Beginn des Gottesdienstes verlas Dekan Schober einen Brief von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, welcher die Vita des Pfarrers enthielt und wichtige Stationen, wie die Priesterweihe 1976 und die Aufgaben als Militärgeistlicher ab 1980, hervorhebt. Große Anerkennung erhielt Pfarrer Helm nicht nur für die Förderung des Kirchenchores und des Gesangs, sondern auch für die abwechslungsreichen Freizeitaktivitäten zusammen mit den Ministranten. Aufgrund seiner „hilfsbereiten, bodenständigen und interessierten Art“ wurde er mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

   

Ein Banner mit der Aufschrift „Vergelt’s Gott Herr Pfarrer“ prangte in der Pfarrkirche.

   

In seiner Predigt differenzierte Helm zwischen der wissenschaftlichen Ansicht des Herzens als Muskel, der Blut durch den Körper pumpt, und der metaphorischen Darstellung als Zentrum von „Hass und Liebe, Gut und Böse“. Demnach sind auch Gesetze und Vorschriften nur dann sinnvoll, wenn sie mit dem Herzen bejaht werden. Ebenso verhält es sich mit dem Glauben, denn dieser ist nur aufrichtig, wenn man auf Gottes Liebe und Güte vertraut und diese mit dem Herzen annimmt.

   

Vor dem Volksaltar lag ein wunderschöner Blumenteppich.

   

Nach dem Gottesdienst versammelten sich alle Besucher im Pfarrgarten. Für das leibliche Wohl sorgten dort der Frauenbund und die Kolpingsfamilie. Es bestand zudem noch die Möglichkeit, sich persönlich von Pfarrer Josef Helm zu verabschieden. Seinem Wunsch, nur kleine materielle Präsente beim Umzug transportieren zu wollen, wurde Folge geleistet, sodass er größtenteils Gutscheine zur Reparatur und Instandhaltung seines militärischen Fuhrparks erhielt. Die Ministranten dankten vor allem für die schönen und wertvollen Erfahrungen, die sie bei den verschiedensten Freizeitaktivitäten sammeln durften.

   

Evi Reinl und Rudi Schmid bedanken sich im Namen der Kolpingsfamilie.

   

Evi Reinl bekundete stellvertretend für die Gesamtheit der Vereine Dank für das leidenschaftliche Engagement bei Festgottesdiensten und Andachten. Auch die Eigenarten des Pfarrers, wie seine rasanten Fahrten im Jeep und sein Taschenmesser, welches oft aus so mancher Notlage geholfen hat, wird den Bürgern in liebevoller Erinnerung bleiben, betonte Reinl.

   

Pfarrer Uwe Biedermann und Susi Metko von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde verabschieden Pfarrer Helm mit einem Segenswunsch.

   

Rudi Schmid bedankte sich im Namen der Kolpingsfamilie sowie Markus Schweiß als Vorsitzender des „Verein für Heimatpflege“. Sonja Schweiß von der Marktbücherei ehrte den Pfarrer mit einem Buch über die Archäologie und das Leben am Toten Meer. Pfarrer Uwe Biedermann und Susi Metko von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde schätzten die gelungene ökumenische Zusammenarbeit. Pfarrer Biedermann verabschiedete Pfarrer Helm noch persönlich mit einem Segensgebet der evangelischen Kirche. Christiane Banse vom Pfarrgemeinderat Schierling beschrieb Helm als einen „Original Pfarrer“, nicht zuletzt wegen seiner flotten Eigenart.

   

Christiane Banse und Adolf Roßmeier bedanken sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat und den Kirchenverwaltungen.

   

Pfarrer Josef Helm selbst bedankte sich für die offene Aufnahme vor 15 Jahren, obwohl sein Vorgänger Pfarrer Hans Bock von der Gesellschaft sehr geschätzt wurde. Ihm blieb also nur die Möglichkeit, eine schlechtere Kopie seines vorhergehenden Amtsträgers Bock zu werden oder eben ein echtes Original, so Pfarrer Helm. Aufgrund dieses starken Charakters wird Pfarrer Helm den Gläubigen auch in Zukunft in freudiger Erinnerung bleiben. Zum Abschluss wurde feierlich, wie jährlich am Fronleichnamsfest, die Bayernhymne mit musikalischer Untermalung der Blaskapelle Schierling „Schirelinga“ gesungen.

   

Wie so oft erklang die Bayernhymne in Schierling unter der Leitung von Pfarrer Josef Helm.

   

Abschließend möchte die Pfarrgemeine noch ein herzliches „Vergeltīs Gott“ für die jahrelange Treue und Zusammenarbeit aussprechen und wünscht weiterhin viel Gesundheit und eine erholsame Zeit als Ruhestandsgeistlicher in Sallach.

   


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Text und Fotos: Lisa Lugauer / Laber-Zeitung

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