Rorate – Hl. Messe (nur) im Kerzenschein oder steckt mehr drin?
   

Egal ob Karl Heinrich Waggerl oder Luise Rinser, viele Schriftsteller und Dichter erwähnen die Rorate-Messe, wenn sie Kindheitserinnerungen aus der Adventszeit zur Sprache bringen. Ja, kaum ein anderer Gottesdienst steht so sehr für den kirchlichen Advent: die zu Herzen gehenden Lieder, die dämmrige Kirche, der Glanz der Kerzen. Doch was ist eigentlich eine Rorate-Messe? Handelt es sich dabei „nur“ um eine Eucharistiefeier im Kerzenschein?

Rorate-Messen waren früher zunächst Marienmessen an bestimmten Tagen des Advents. Der Name „Rorate“ leitet sich vom lateinischen Eröffnungsvers dieses Messformulars ab: „Rorate caeli desuper et nubes pluant iustum“ – „Tauet, Himmel, von oben, ihr Wolken regnet herab den Gerechten“. Die Rorategottesdienste wollten daran erinnern, dass uns Gott durch Maria den Erlöser geschenkt hat. Als Evangelium wurde deshalb immer die Verkündigung durch den Engel Gabriel verlesen. Daher auch der andere Name „Engelamt“.

   

Da es sich um besonders festliche Messen handelte, die länger dauerten als üblich, und Abendmessen nicht gestattet waren, mussten sie sehr früh am Morgen beginnen, damit die Gottesdienstbesucher rechtzeitig zur Arbeit kamen. Weil es kein elektrisches Licht gab, hatten die Kerzen den praktischen Grund, für Helligkeit zu sorgen.

Seitdem hat sich sowohl im liturgischen Bereich als auch im Alltag viel verändert. Die Rorate-Messen (oder einzelne Aspekte davon) haben die Zeiten trotzdem überdauert – wenn sie mancherorts auch zu gewöhnlichen Gottesdiensten im Kerzenschein reduziert wurden. Sollen sie dennoch etwas Besonderes bleiben, muss man sie besonders hervorheben und sie dürfen nicht tagtäglich gefeiert werden.

Wir wollen deshalb nur eine Rorate-Messe pro Woche feiern, diese aber umso feierlicher. Konkret sind dies folgende Termine:

- Freitag, 03.12.2021, um 06.30 Uhr,
- Freitag, 10.12.2021, um 06.30 Uhr,
- Freitag, 17.12.2021, um 18.30 Uhr.

Eine wichtige Rolle spielt dafür das Licht der Kerzen, aber auch die Gottesmutter Maria und das Aufstehen, denn der Advent ruft uns zum Wachsein auf: „Wachet auf, ruft uns die Stimme der Wächter sehr hoch auf der Zinne!“ Deshalb knüpfen wir an der Tradition der Rorate-Messe am frühen Morgen an. Nur eine soll am Abend gefeiert werden, damit auch die „Langschläfer“ die Möglichkeit dazu haben.

Darüber hinaus sind Sie eingeladen, auch zu den übrigen Gottesdiensten Ihre Kerzen mitzunehmen. Denn in der ganzen Adventszeit wird das elektrische Licht im Kirchenschiff reduziert sein.

So freue ich mich auf die Feier der Rorate-Messen mit Ihnen.

Ihr Pfarrer H. Bernhard Pastötter, C.R.V.

   

   


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