Pilger erfüllten jahrhundertealtes Gelübde

Wallfahrt zu den Pestheiligen nach Hausen
   

Am Sonntag, 23. August, wurde das in Schierling im Jahr 1627 aufgrund der Pest getroffene Gelübde, alljährlich eine Wallfahrt nach Hausen abzuhalten, wieder erfüllt. An die 20 Gläubige machten sich zu Fuß auf den Weg nach Hausen, einige fuhren mit dem Rad, dem Auto oder dem Omnibus, der auch die Fußwallfahrer mit nach Hause nahm.

   

Die Wallfahrer in Paring.

   

In aller Früh um Viertel nach Fünf trafen sich die Gläubigen in der Pfarrkirche. Pfarrer Josef Helm teilte die Dienste wie Licht-, Kreuz- und Lautsprecherträger ein, Liedblätter wurden verteilt und los ging es. In der Dämmerung verließ die Gruppe Schierling. Die Ortschaften Paring, Hellring und Schneidhart lagen auf dem 12 km langen Weg nach Hausen und wurden betend durchschritten. Einig war man sich, dass das Gelübde erfüllt werden muss, auch in Coronazeiten.

   

Auch Schneidhart lag auf dem Weg.

   

Um die Abstandsregeln und Hygienevorschriften einhalten zu können, musste man sich heuer für die Teilnahme anmelden. Die Gruppe wurde aber nicht zu groß, so dass jeder, der wollte, beim Gottesdienst dabei sein konnte. Nach gut zwei Stunden war schließlich der Zielort Hausen und die dortige Kirche, wo sich die beiden Pestheiligen Sebastian und Rochus befinden, erreicht.

   

Noch einmal Schneidhart.

   

Den Gottesdienst um acht Uhr in Hausen hielt traditionell der Schierlinger Pfarrer, also Josef Helm. Die Wallfahrer setzten sich gerne auf die Bänke, die weiteren Gelübde-Erfüller aus Schierling gesellten sich dazu. Wenige Gläubige aus Hausen waren anwesend, da sie im Vorfeld gebeten wurden, die Plätze für die Wallfahrer zur Verfügung zu stellen. Die Kerze, die die Gemeinde Schierling jährlich spendet, brachte Bürgermeister Christian Kiendl und sie wurde neben dem Altar aufgestellt.

   

Ankunft in Hausen.

   

In seinen Bußworten zu Beginn der Messfeier ging Helm auf das Gelübde ein. Passend verglich er die aktuelle Epidemie mit der Pest. Wenngleich die Sterberate eine ganz andere sei, werde dem Menschen bewusst, wie angreifbar und ausgeliefert er sein kann. In der Predigt ging er auf die Selbstlosigkeit Jesu ein, die, studiert man das Leben Jesu, von Gott kommen müsse. Wer sich zu Jesus bekenne, lasse sich mit Gott verbinden. Diese Verbindung sei letztlich die Energie für unser Leben.

   

Die Eröffnung des Gottesdienstes in der Hausener Kirche. Die neue Schierlinger Kerze steht links neben dem Volksaltar.

   

An der Orgel begleitete Albert Ertl die Gemeinde musikalisch. Nach dem Segen trafen sich die Gläubigen draußen vor der Kirche (mit Abstand). Viele Begrüßungen und kurze Gespräche wurden gehalten, bis die meisten ihre Heimfahrt mit dem Bus antraten.

   

Die Hausener Kirche war mit Wallfahrern aus Schierling gefüllt.

   

   


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Text und Fotos: Anita Beutlhauser

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