An den Weihnachtsfeiertagen war in Schierling, wie an anderen Orten auch,
die Kirche bei den Ämtern voll. Allein am Heiligen Abend fanden in der
katholischen Pfarrei vier Christmetten statt. Auch die Gottesdienste an
den beiden Feiertagen waren sehr gut besucht. Die Doafmuse spielte zur
Einleitung der Feiertage auf dem Friedhof und gestaltete das abendliche
Weihnachtsamt am ersten Weihnachtsfeiertag mit.
Die Musiker der Doafmuse blasen den Heiligen
Abend an (mehr dazu HIER)
In der Christmette um halb elf in der Nacht begleitete der Kirchenchor, an der Orgel spielte Albert Ertl.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag führte der Chor die Messe breve Nummer 7 von Charles Gounod
unter Leitung von Welf Lochmann auf. An der Orgel spielte Professor Kunibert Schäfer.
Der Kirchenchor unter Leitung von Welf Lochmann
bei der Aufführung der Messe breve Nummer 7 von Charles Gounod
In der Kinderchristmette fand traditionell ein Krippenspiel statt, das von
Evi Reinl und Angela Diermeier vorbereitet worden war. Die Geschichte war
natürlich wie jedes Jahr die Herbergssuche. Heuer hatten die Kinder einen
ungekünstelten mundartlichen Text. Die Kinder sprachen so, wie sie es auch
sonst tun, einfach, und damit noch mehr nachvollziehbar. Bemerkenswert war
auch der Bote, Florian Reinl, der mit Trompetenklängen die wichtige
Nachricht verkündete.
Die Spieler des Krippenspiels in der
Kinderchristmette
Maria und Josef suchen eine Herberge
Das Jesukind wird in die Krippe gelegt
Die nächtliche Christmette fand nur unter Kerzenlicht statt, was eine
besondere Stimmung verbreitete. Auch der Einzug von Pfarrer Josef Helm mit
den vielen Ministranten verlieh dem Ganzen von Anfang an einen sehr
feierlichen Charakter. In seiner Predigt ging Helm auf die Herbergswirte
und das Menschwerden Gottes ein. Er bezeichnete die ablehnenden
Herbergswirte als schwarze Schafe der Geschichte. Sie kämen schlecht weg,
denn sie waren es ja, die aus Hartherzigkeit und Habsucht, das junge Paar
ablehnten. „Natürlich, wenn sie gewusst hätten, wer da anklopft, wenn sie
gewusst hätten, dass man sich 2000 Jahre später immer noch daran erinnern
würde, hätten sie bestimmt geholfen“, erklärte der Priester weiter.
Feierlicher Kerzenschein
in der Christmette um halb elf Uhr nachts
Jeder andere würde nach so einer Ablehnung, wie sie Gott in Maria und
Josef erfahren habe, den Menschen den Rücken zukehren, meinte Helm, nicht
so Gott. Er komme ganz unscheinbar und leise, aber hartnäckig und
zielorientiert zu den Menschen. Gott gebe nicht auf, er wolle zu den
Menschen. Helm appellierte an die Besucher, aber bat auch um sich selbst.
„Ich bin so oft wie der Wirt und suche nur meinen Nutzen.“ Es sollte uns
allen eine Lehre sein, denn jeder Mensch, der an unsere Tür pocht und
Hilfe braucht, könnte Gott sein.
Die Krippe in der Pfarrkirche
Mehr zum ersten und zum zweiten Weihnachtsfeiertag HIER.
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