Mit dem
letzten von ihm geleiteten Gottesdienst am Sonntag den 21. Juli wurde
Kirchenchorleiter Professor Kunibert Schäfer von Pfarrer Josef Helm
verabschiedet. Vergangenen Freitag beim Abschlussfest des „Kirchenchores
St. Peter und Paul“ bedankten sich Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christiane
Banse und Pfarrer Josef Helm nochmals ausdrücklich für seinen jahrelangen
Einsatz für die Kirchenmusik in Schierling. Helm, der nun seit sieben
Jahren die Pfarrei leitet, meinte dazu: „Es war kirchenmusikalisch eine
unverdiente Gnade.“ Neben einem Blumenstrauß überreichte Banse einen
selbstgemachten Fichtenspitzenlikör „für entspannte Stunden“.
Pfarrer Josef Helm und Pfarrgemeinderatsvorsitzende
Christiane Banse bedankten sich bei Professor Kunibert Schäfer für die jahrelange Leitung des Kirchenchores
St. Peter und Paul
Später
bedankte sich auch die Vorsitzende des Kirchenchores Roswitha Maurer bei
dem Chorleiter für die schöne Zeit und meinte gedankenvoll: „Wenn die Zeit
dafür reif ist, muss man loslassen und sich darauf einlassen, damit sich
Neues entfalten kann.“ Das Abschlussfest des Kirchenchores fand jedes Jahr
Ende Juli kurz vor dem Pfarrfest statt. Dann ist das Zelt für den nächsten
Tag schon aufgestellt und der Pfarreigarten bietet wunderbaren Platz für
ein letztes gemütliches Beisammensein vor der Sommerpause. Für Professor
Kunibert Schäfer war es noch ein anderes letztes gemütliches
Beisammensein, nämlich das allerletzte Beisammensein in seiner Funktion
als Kirchenchorleiter. Mit dem Monat Juli hat er sein Amt aufgegeben, um
den Weg zu öffnen, dem Chor mit einem neuen Chorleiter einen Neuanfang zu
gewähren. Nach 23 Jahren sei es an der Zeit, mit einem Führungswechsel
frischen Wind und neue Motivation anzustoßen, erklärte er.
Der Kirchenchor bei seiner Abschlussfeier, Vorsitzende Roswitha Mauer
(hinten links) bedankt sich bei Kunibert Schäfer
Es war im
Jahr 1990 als die Familie Schäfer sich in Schierling niederließ. Damals
erhielt Kunibert Schäfer eine Anstellung in der Kirchenmusikschule
Regensburg. Sehr bald sei der damalige Pfarrer Hans Bock auf ihn
zugekommen, die vakant werdende Stelle des Kirchenchorleiters zu
übernehmen. Schäfer sagte zu und erweiterte bald den Chor. Der erste
Höhepunkt war dann schon 1991 die Aufführung der Krönungsmesse von
Wolfgang Amadeus Mozart mit einem Klavierkonzert mit Oliver Triendl.
Die neuen
Ansprüche ließen die Zuhörer aufmerksam werden und der Chor wuchs weiter.
Ein glücklicher Zufall seien auch die guten Kontakte zum Musiklehrer im
Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg Gerhard Ottowitz gewesen. So
konnte ein kleines Orchester für die Aufführungen organisiert werden. Mit
dem Eintritt der eigenen Kinder in den Chor sei es auch leichter gewesen,
neue junge Mitglieder zu werben und so den Chor zu verjüngen. Die
Einführung von jährlichen intensiven Probenwochenenden habe
natürlicherweise auch zu einer Verbesserung geführt.
Jährlich
folgte ein großes Konzert des Kirchenchors St. Peter und Paul mit einem
Orchester, auch in der Mehrzweckhalle, weil die Kirche für die hohe
Besucherzahl nicht mehr genügend Platz bot. Die größte Herausforderung
erklärte Schäfer, sei für ihn 2001 die Aufführung Johannespassion mit
alten historischen Instrumenten gewesen. Diese Konzerte und Auftritte
waren schließlich der Auslöser dafür, dass der Chor 2002 den Kulturpreis
der Oberpfalz erhielt. Sowohl für den Chorleiter, als auch für die
Chormitglieder ein wohltuendes Lob.
23 Jahre
seien eine lange Zeit gewesen, erklärte Schäfer. Für den Chor müsse ein
neuer Prozess beginnen. Man müsste viel verändern und diese Veränderung
schaffe ein neuer Chorleiter, der ja einen gewissen Abstand zu den
Chormitgliedern habe, leichter. Schäfer selbst stehe, wenn es nötig ist,
weiter als Organist zur Verfügung. Weiterhin leitet er zwei Chöre in der
Hochschule, dazu einen Chor für Chorleiter. Für diesen
Chorleiterunterricht ist es sinnvoll selbst Kontakte zu einem Laienchor zu
haben, deshalb schließe er die Übernahme eines Laienchores woanders für
die nächsten Jahre nicht aus. „Ich möchte in Ruhe schauen.“ Für den
Schierlinger Chor, mit dem er sehr viel Schönes erlebt habe, wünschte er,
dass es weiterhin mit neuer Motivation und frischem Wind gut geht. Ein
Kontakt zu einem eventuellen neuen Dirigenten wurde übrigens über die
Pfarrei bereits hergestellt.
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