Vom
letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zur Auferstehungsfeier und dem
Ostermontag sind in Schierling, wie anderswo auch, viele Feierlichkeiten
in der Kirche vorgesehen. Die Gläubigen haben die Gelegenheiten
wahrgenommen, stets war das Gotteshaus gut gefüllt. Der Kirchenchor St.
Peter und Paul mit Professor Kunibert Schäfer an der Orgel und Christoph
Schäfer am Pult hat in unterschiedlicher Besetzung die Feierlichkeiten
musikalisch begleitet.
Gründonnerstag ist der Tag des letzten Abendmahles, eine letzte gemeinsame
Feier von Freunden. Mit den Kommunionkindern des letzten Jahres zog
Pfarrer Josef Helm in die Kirche ein. Am Ende des Gottesdienstes wurden
als Zeichen der Verwüstung Kerzen ausgeblasen und die Altardecken in
Unordnung gebracht. Die Männerschola des Kirchenchores begleitete die
Feier musikalisch.
Der
Karfreitag begann mit zwei Kreuzwegen, jeweils für Erwachsene und Kinder.
Mit Karfreitagsratschen und Holzklappern (ganz neu erstellt von Dieter
Gruber) luden die Ministranten zur Mitfeier der Liturgie ein. Eine
Heerschar von Ministranten zog mit Pfarrer Josef Helm schließlich
schweigend in das volle Gotteshaus ein. Als Zeichen äußerster Demut
streckten sich die Einziehenden auf den Boden (Prostratio). In der Predigt
am Freitag ging Pfarrer Josef Helm auf die endgültige Rettung des Menschen
ein. Diese sei nur möglich durch Leid und Tod. Gott werde uns durch den
Tod retten, deshalb habe auch Jesu Tod einen Sinn gehabt.
Karfreitag: Niederwerfung (Prostratio) vor dem Kreuz
Die Nacht
der Nächte, die Osternacht, begann am Samstagabend um 19.30 Uhr. Wieder
luden die Ministranten mit Holzratschen und -klappern. Vor dem Gotteshaus
segnete Helm das Osterfeuer, zündete daran die Kerze an und sprach dazu
die Worte: „Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega.
Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die
Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen. Durch seine heiligen Wunden, die
leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr.
Amen.“ Angeführt von der brennenden Osterkerze zogen Pfarrer und
Ministranten in feierlicher Prozession mit dem Ruf „Lumen Christi“ (Licht
Christi) in die dunkle Kirche ein. Die Kerzen der Gläubigen wurden nach
und nach mit dem Osterlicht entzündet. Lesungen folgten wie vorgeschrieben
aus Genesis und Exodus. Eindrucksvoll waren auch die Gesänge des Kantors
Christoph Schäfer dazwischen.
Stimmung in der Osternacht nach Verteilung des Osterlichtes
Pfarrer
Helm ging in der Predigt auf das Lebenslicht des Menschen ein. Jeder
Mensch erhalte sein Lebenslicht von den Eltern, wie diese es wiederum von
den Generationen zuvor erhalten hatten. Das Original des Lebenslichtes
stamme aber von Gott. Kein Mensch dürfe Macht über das Lebenslicht
erhalten. Im Nebensatz erteilte er damit jeglicher Euthanasie eine Absage.
Kein Mensch könne mit noch so moderner Technik ein völlig erloschenes
Lebenslicht wieder entzünden. Dies könne nur Gott und dies geschehe
außerhalb unserer erkennbaren drei Dimensionen.
Auch eine
Taufe fand in der Osternacht statt. Die Mutter des Täuflings, eine
ehemalige Ministrantin Helms aus Dingolfing, wollte ihr Kind von ihrem
ehemaligen Pfarrer taufen lassen. Mit der Taufe erneuerte auch die
Gemeinde ihr Taufversprechen. Zur Taufe zogen Täufling, Eltern, Taufpaten,
Ministranten und Pfarrer Josef Helm gemeinsam durch die Kirche zum
Taufbecken. Zum „Vater unser“ holte Helm nochmal den Täufling Moritz Bernd
Konrad an den Altar. Zusammen mit dem jüngsten Glaubensangehörigen beteten
alle Anwesenden dieses zentrale Gebet. Auch am Ostermontag, als die Chor
zusammen mit dem Orchester des Burkhart-Gymnasiums beim Gottesdienst um
10.30 Uhr die „Kleine Orgelsolomesse in B“ von Joseph Haydn aufführte, war
das Gotteshaus nochmals voll.
Zum „Vater
unser“ holte Pfarrer Josef Helm den Täufling Moritz Bernd Konrad
mit seinen Eltern und dem Paten an den Altar
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