Zum 68.
Mal begingen die Bewohner des Marktes Schierling den im Jahre 1945
versprochenen Gelübde-Gottesdienst, der auf die Abwendung der
Giftgaskatastrophe 1945 zurückgeht. Neun Fahnenabordnungen waren im
Altarraum, die Kirche gefüllt mit Menschen, die danksagen wollten für
diese Errettung aus Kriegsnot. Pfarrer Josef Helm erklärte schon zu Beginn
des Gottesdienstes, dass mit jeder Eucharistiefeier Dank gesagt werde, da
das Wort Eucharistie ja Danksagung bedeute.
In der
Predigt ging er auf die Marienstatue in München ein, die im 30-jährigen
Krieg von Maximilian, Herzog von Bayern, gestiftet wurde und nach ersten
Bombardierungen Münchens zur Sicherheit in den Liebfrauendom gebracht
wurde. Nach dem Krieg wurde sie in einem feierlichen Gottesdienst wieder
auf dem Marienplatz aufgestellt, in dem Kardinal Faulhaber erinnerte, dass
die Menschen auch nach der Katastrophe zum Gebet und zum Danken finden.
„Schierling hat noch eine eigene Geschichte zur Dankbarkeit nach der Not“,
erklärte der Priester und las den Gelübde-Text von vor 68 Jahren vor.
Gelübde-Gottesdienst
mit den Fahnen im Altarraum
Im
Anschluss an den Gottesdienst erfolgte die Prozession zum Gelübde-Denkmal
bei der Bahnbrücke. Dabei wurde kräftig gesungen und gebetet. Am Denkmal
betete man für die im Krieg Verwundeten, die Verstorbenen, aber auch für
Menschen, die momentan unter kriegerischen Auseinandersetzungen leiden.
Die
Vertrauensfrau der evangelischen Kirche, Susanne Metko, erinnerte bei
ihrem Vortrag an die Leiden der syrischen Bevölkerung, die nun auch unter
dem Giftgaseinsatz des Machthabers zu leiden haben. Weltweit herrschen
Terror und Konflikte. Der Frage, ob angesichts des Leides auf der Welt ein
Gedenkgottesdienst zur Errettung aus Kriegsnot angebracht ist, begegnete
sie mit einem eindeutigen „Ja“. Trotz todbringender Mächte dürfe der
Mensch glauben und „dankbar auf das blicken, was der Herr der Gemeinde
getan hat und noch immer tut.“ Mit Fürbitten, dem Segen und der
Bayernhymne wurde die Prozession schließlich beendet.
Die Vertrauensfrau der evangelischen
Kirche, Susanne Metko, und Pfarrer Josef Helm
vor dem Gedenkstein zur Errettung aus Kriegsnot
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