Bittgänger trotzten dem Regen

Pestgelübde seit 1627
   

 
  Die Kerze vom
25.08.2013

Am letzten Sonntag im August wurde das im Jahr 1627 aufgrund der Pest getroffene Gelübde, alljährlich einen Bittgang nach Hausen abzuhalten, wieder erfüllt. über 40 Gläubige marschierten um viertel nach fünf Uhr morgens von der Schierlinger Pfarrkirche los und machten sich auf den Weg in das zwölf Kilometer entfernte Hausen. In der dortigen Kirche wurde der Gottesdienst abgehalten.

In diesem Gotteshaus befinden sich die Figuren der Heiligen Rochus und Sebastian. Beide gelten als Patronen gegen Seuchen und Pest. Auf dem Weg dorthin beteten die Gläubigen Rosenkränze und sangen die angesagten und vorgegebenen Liedtexte. Zweieinhalb Stunden etwa wurde gegangen, neben dem Beten viel Zeit zum Nachdenken.

War zu Beginn des Ganges das Wetter noch trocken, musste schon kurz nach Schierling die erste Nässe ausgehalten werden. Den ganzen Weg über nieselte es schließlich leicht dahin, für die Gläubigen noch auszuhalten. Sie hatten tatsächlich noch Glück, denn auf der Heimfahrt im Bus, regnete es richtig fest. Viele dachten dankbar daran, dass dieses Wetter erst eine Stunde später eingesetzt hatte.

Fußmarsch nach Hausen, hier in Mitterschneidhart – die Gläubigen trotzten dem Regen

Den Gottesdienst um acht Uhr in Hausen hielt traditionell der Schierlinger Pfarrer, also Josef Helm. Die Bittgänger setzten sich gerne auf die Bänke, viele Gläubige aus Schierling waren zudem mit dem eigenen Fahrzeug angereist und feierten den Gottesdienst mit. Die Kerze, die die Gemeinde Schierling jährlich spendet, wurde neben dem Altar aufgestellt.

In seinen Bußworten zu Beginn der Messfeier ging Helm auf das Gelübde ein. Wenn auch heute keine Angst mehr vor der Pest bestehe, sei der Mensch dennoch um seine Gesundheit besorgt. Dabei achte der Mensch vielmehr auf seine „äußere Gesundheit“ als auf die „innere“, die mit Glauben, Hoffen und Lieben gefüllt werden müsse, erinnerte er die Gläubigen.

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Helm für die Gastfreundschaft, die Mitfeiernden und das Orgelspiel. Zurück ging es dann für alle im Bus.

Gottesdienst in Hausen

   
   


 Text und Fotos: Anita Beutlhauser

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