Zum Martinsfest hatten Gertraud Piendl und
Bärbel Lehner vom Liturgieausschuss des Pfarrgemeinderates mit Kindern einen
Familiengottesdienst mit Martinsspiel vorbereitet. Pfarrer Josef Helm machte
deutlich, dass der Wert jedes Menschen in der Hingabe und der Sorge für andere
besteht. Musikalisch umrahmten Rudi Feigl, Albert Ertl, Maria Koller und
Gertraud Piendl den Gottesdienst mit modernen geistlichen Liedern.
Für viele Menschen reduziert sich das
Martinsfest auf den Laternenzug der Kinder und die Martinsgänse vom Bäcker. Für
Christen ist es jedoch auch eine Erinnerung daran, dass der wirkliche Wert eines
Menschen nicht aus Besitz, Aussehen, Leistung oder guten Noten besteht. Schon im
Eingangslied hieß es: „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit“ - das Licht der
Liebe, das uns den Weg weist. Im anschließenden Martinsspiel zeigten Kinder, wie
ein Reicher, ein Egoist, ein Hochmütiger, ein Gleichgültiger und ein Eiliger den
armen frierenden Bettler ignorieren. Einzig Martin hatte Mitleid und teilte
seinen Mantel mit ihm, getreu der Aussage Jesu: „Was ihr einem der Geringsten
getan habt, das habt ihr mir getan.“
In seiner Predigt ging Pfarrer Josef Helm auf
das Evangelium ein, in dem Jesus vor Heuchlern und Scheinheiligen warnt und eine
arme Witwe heraushebt, die nicht nur ein bisschen von ihrem Überfluss hergibt,
sondern das ganze wenige Geld opfert, das sie besitzt. Der Priester sagte:
„Menschen sollen nicht oberflächlich urteilen und handeln. Erfolgsstreben,
Leistung, Schulnoten oder die Höhe einer Spende sind nicht ausschlaggebend.“
Wichtig sei das Verhältnis zwischen Haben und Geben und, dass man Augen und
Ohren öffnet für die Not der Mitmenschen. Auch Jesus habe am Kreuz alles für uns
hingegeben und dieser eigentlich wertlose Tod habe doch die Welt verändert.
Kinder baten in den Fürbitten um ein sehendes,
hörendes, liebevolles, mitfühlendes, mutiges und weites Herz, um - wie der
heilige Bischof Martin - für alle da zu sein, die uns brauchen. Die Herzen, die
die Kinder dabei in den Händen hielten, wurden an eine Wand gepinnt und bildeten
in ihrer Mitte einen „Stern der Hoffnung, der allen leuchtet, die in ihrem Leben
die Orientierung verloren haben“, wie der Priester es ausdrückte. Auch das
Schlusslied „Gib der Hoffnung ein Gesicht“ spiegelte diesen Gedanken wider.
Die Kinder auf dem Weg zum Martinsspiel
Martin teilt seinen Mantel mit dem Bettler
Kinder erinnerten beim Kyrie daran, dass
auch wir oft oberflächlich sind
In den Fürbitten baten Kinder um ein einfühlsames
Herz für andere
Musikalisch umrahmten Gertraud Piendl,
Maria Koller, Rudi Feigl
und Albert Ertl (von links) den Gottesdienst
Die Herzen von den Fürbitten formten schließlich
einen Stern der Hoffnung
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