Reliquie des heiligen Wolfgang für Chisinau
 
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SCHIERLING, 01. Juni 2005. Schierlings Pfarrer Hans Bock übergab im Auftrag von Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller eine Reliquie des heiligen Wolfgang an Msgr. Anton Cosa, den Bischof der Diözese Chisinau in der Republik Moldau (Moldawien). Die katholische Kirche zählt dort zwar nur rund 20000 Mitglieder, doch wegen ihres sozialen und pastoralen Engagements ist sie sowohl bei den orthodoxen Christen wie auch in Gesellschaft und Staat sehr geachtet.

Übergabe der Reliquien

 
Schierlings Pfarrer Hans Bock überreichte an Bischof Anton Cosa in Chisinau (Republik Moldau) eine Reliquie des heiligen Wolfgang für den neuen Altar der Kathedrale, die von den Kommunisten über Jahrzehnte hinweg zweckentfremdet war
   

Im Rahmen der Reliquienübergabe zeigte Bischof Anton Cosa Schierlings Pfarrer Hans Bock und Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Fritz Wallner über zwei Tage hinweg einen großen Teil seines Bistums und stellte die großen Herausforderungen vor, mit welchen die katholische Kirche in diesem Teil der ehemaligen Sowjetunion konfrontiert ist (siehe dazu den eigenen Bericht). Es müssen sehr viele Kirchen neu gebaut werden, die Armut ist die größte in ganz Europa und die ihm zur Seite stehenden Priester kommen aus Rumänien, Polen, der Ukraine und aus Deutschland. Nur zwei der insgesamt 24 Priester sind aus der Republik Moldau selbst. "Mit Gottes Beistand und der großen Hilfe aus vielen Teilen der Erde schaffen wir unsere Aufgaben!", so der 43-jährige Bischof, der vor fünf Jahren von Papst Johannes Paul II. geweiht worden ist.

Die Kathedrale von Chisinau war im Jahre 1965 von den Kommunisten eingezogen und zuletzt als Filmsaal genutzt worden. Bei der Rückgabe im Jahre 1991 war noch die Tribüne eingebaut. In den letzten Jahren wurde die Kirche im Zentrum von Chisinau - unweit des Präsidentenpalastes - grundlegend renoviert und vergrößert. Den ursprünglichen Altar konnte die katholische Gemeinde allerdings nicht mehr finden. Er wurde deshalb neu gebaut und dafür hatte Bischof Anton Cosa um eine Reliquie des heiligen Wolfgang gebeten. Gerade über diesen großen Bischof und dessen Wirken auf Osteuropa hin sollte die Zusammengehörigkeit der Katholiken zum Ausdruck kommen.

Pfarrer Hans Bock war von Bischof Cosa um die Festpredigt gebeten worden. "Jesus hat uns nicht einem blinden Schicksal überlassen, sondern er hat versprochen, dass er uns nicht allein lässt. In seiner Vorsehung geht er mit uns!", stellte Pfarrer Bock heraus und machte bewusst, dass alle Christen den Auftrag haben, das Reich Gottes sichtbar und spürbar werden zu lassen in ihrem täglichen Leben und durch ihr Handeln. Auch der Kontakt zwischen Moldau und Regensburg/Schierling sei Gottes Wille und vom heiligen Geist geleitet.

Mit großer Freude überreichte er dem Bischof die versiegelte Schatulle und die Urkunde dazu. Bischof Cosa dankte und hoffte, dass Regensburgs Bischof später die Gelegenheit haben werde, um Chisinau zu besuchen.

Es folgte eine Sakramentsprozession rund um die Kirche und anschließend ein Pfarrfest, bei dem es Essen und Getränke kostenlos gab. Dazu waren auch die Gläubigen aus den Sozialzentrum und den Kinderheimen gekommen, für welche die katholische Kirche in erster Linie mit Caritas-Unterstützung täglich Suppenküchen öffnet.

 


 
Foto: Fritz Wallner
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Erstellt: 02.06.2005