Katholische Kirche in Moldawien braucht
Solidarität und Hilfe
Pfarrer Hans Bock und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Fritz Wallner Gäste
bei Bischof Anton Cosa
SCHIERLING, 2. Juni 2005. Die Republik Moldova (Moldawien) gilt als das ärmste Land Europas. Hunderttausende verlassen das Land, um im Westen Arbeit zu finden. Kinder bleiben oft allein zurück, alte Menschen haben kaum eine Chance. Pfarrer Hans Bock und Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Fritz Wallner waren auf Einladung von Bischof Anton Cosa sechs Tage in der Hauptstadt Chisinau und in allen Teilen des Landes unterwegs. Sie hatten im Auftrag von Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller eine Reliquie des heiligen Wolfgang sowie 10000 Euro Spenden dabei und konnten sich davon überzeugen, dass über Caritas - die tätige Nächstenliebe und die weltweite Solidarität der katholischen Kirche - den Menschen ohne Ansehen der Herkunft und der Religion Hoffnung und Mut gegeben wird.
Bischof
Anton Cosa (Chisinau/Moldawien) beim Einzug in die Kirche. Im Vordergrund
Schierlings Pfarrer Hans Bock |
Derzeit gibt es keine direkte Flugverbindung von Deutschland nach Moldawien. Nur über Budapest, Wien oder Timisvar ist eine Reise in das kleine Land zwischen Rumänien und der Ukraine möglich. Mit "Transnistrien" hat sich noch dazu ein an die Ukraine angrenzender Teil abgespalten, der jedoch von der Völkergemeinschaft nicht als eigenständiger Staat anerkannt wird. Schon am Flughafen wurden die Schierlinger Gäste von Bischof Anton Cosa und Vladimir Nadkrenitschnii, dem Vorsitzender der Hilfsorganisation "Pro Umanitas" empfangen.
Der junge Bischof
Vor fünf Jahren war der aus der rumänischen Diözese Iasi stammende
Anton Cosa in Rom von Papst Johannes Paul II. zum Bischof geweiht worden.
Zuerst hatte Chisinau den Status einer Administratur, vor einigen Jahren wurde
die Diözese offiziell gegründet. Das erste Ziel des erst 43-jährigen
Bischofs ist eine den ganzen Menschen umfassende Seelsorge, die in derzeit
elf Pfarreien von 24 Priestern aus Rumänien, Polen, der Ukraine, aus
Moldawien und aus Deutschland bewältigt wird. Ihnen Gott als den liebenden
Vater zu zeigen geschieht in der Verkündigung, bei den Gottesdiensten
und besonders auch durch ganz konkrete Taten der Caritas - der tätigen
Nächstenliebe. Der Bischof ist der erste Verkünder und Ratgeber.
Begonnen hatte er Anfang der neunziger Jahre in einer Friedhofskapelle und
in einem kleinen Wohnhaus daneben. Fast einzeln sammelte er die Katholiken
zusammen, die in den Jahrzehnten, da Moldawien eine sozialistische Sowjetrepublik
gewesen war, keine Möglichkeit hatten, den Gottesdienst zu besuchen.
In der Stadt Stircea wurde jetzt erst ein Priester umgebettet, der als normaler
Arbeiter während dieser Zeit aufgetreten war, aber die Priesterweihe
hatte und im Untergrund die Seelsorge betrieb. Die internationale Priestergemeinschaft
liegt dem Bischof sehr am Herzen. Aber auch das Laienengagement gewinnt für
ihn an Bedeutung. Der Bischof bat Pfarrer Bock und Fritz Wallner um ein Interview,
bei dem es einerseits um die Eindrücke des Pfarrers ging und andererseits
um die Aufgaben Wallners als Vorsitzender des Diözesan-Katholikenrates.
Die Interviews werden in der Diözesanzeitung in lateinischen und kyrillischen
Schriftzeichen veröffentlicht werden. Bischof Cosa legt Wert darauf,
dass seine Seelsorger mehrsprachig sind und damit den Gläubigen entgegenkommen
können, die auch verschiedene Sprachen sprechen. In der Hauptstadt Chisinau
wird jeden Sonntag ein Gottesdienst in rumänisch, russisch, polnisch
und deutsch gefeiert.
Caritative
Einrichtungen verpflegen täglich Tausende alte Leute und Kinder.
Mit dem Bischof beim Besuch im Sozialzentrum Pfarrer Bock und Schierlings
Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Fritz Wallner |
Wichtige Sozialzentren
Mit Autos
werden täglich Hunderte kostenlose Essen in Heime und entlegene Orte
transportiert |
Sozialzentren sind das Hauptstandbein des Einsatzes des Bischofs und von Caritas. Das Kümmern um die Alten, Kranken und die Kinder, die Sorge um deren Verpflegung und Gesundheit gehört zur Wahrung der Würde eines jeden Menschen - trotz schlechter wirtschaftlicher Bedingungen. "Ich werde nicht krank, weil ich alles bekomme, was ich jeden Tag brauche: den Gottesdienst, das Essen und Arbeit!", erklärte eine ältere Frau im großen Sozialzentrum von Chisinau, auf das der Bischof besonders stolz ist. Jeden Tag wird dort die Messe gefeiert, für 300 Menschen kostenlos gekocht und am Nachmittag wird gebastelt, getanzt und des werden Puzzles zusammengesetzt. Es stehen Krankenschwestern und Sozialarbeiter zur Verfügung. Jüngst konnte mit Unterstützung aus Italien eine eigene Bäckerei eingerichtet werden. Der junge Bäcker schafft täglich 130 Brote. Für die Armen gibt es jeden Tag Suppe, ein Hauptgericht und Süßes. "Es gibt nicht jeden Tag Fleisch", betont die Köchin, dazu reicht das Geld nicht. Eine vollständige tägliche Mahlzeit kostet rund 60 Euro-Cent. Das muss über Spenden aufgebracht werden. Die Personalkosten werden von Caritas Deutschland bezahlt. Beim Besuch waren schon Hunderte von Spiegeleiern und die anderen Speisen in Behältern bereit gestellt gewesen, und ein Auto der Stiftung "Regina Pacis" holte einen Teil für das Kinderheim ab.
Die alten
Leute haben es am schwersten, weil sie nur ganz wenig Geld haben |
Ein solches Sozial-Zentrum in verkleinerter Form soll es künftig in jeder der elf Pfarreien geben. Den Anfang machte Grigorovka. Pfarrer Bock und Fritz Wallner konnten dort sowie Stircea einen Eindruck vom Engagement des Personals bekommen. Mit Gelände gängigen Autos werden auch die entfernt liegenden Orte über schlechteste Straßen erreicht. Zum Teil werden die Patienten vor Ort behandelt oder auch zum Sozialzentrum gebracht. "Manchmal kann ein alter Mensch bei uns zum ersten Mal in seinem Leben eine Badewanne benutzen!", sagte eine leitende Krankenschwester. Eine besonders schöne und große Einrichtung wurde in Stauceni besichtigt. Der Styler-Missionar Claus hat dort ein Haus gebaut, in dem alles integriert ist: Kindergarten, Krankenstation, Pfarrsaal, Übernachtungsmöglichkeiten. Dort werden auch Fortbildungskurse für Krankenschwestern angeboten, die zunehmend auf einer sehr aktuellen Ausbildungsstand gebracht werden sollen.
Hilfe für die Armen
Unter dem
Patronat von Bischof Anton Cosa wird ein Heim für die Straßenkinder
errichtet |
"Es gibt so viele Arme und wir erfüllen unsere Aufgabe!, stellte Bischof Anton gegenüber den Schierlinger Gästen fest. "Unseren Gläubigen, unseren Armen, unseren Leuten: wer hilft ihnen, wenn nicht wir?", so Vladimir Nadkrenitischni. In der Stadt Bender in Transnistrien stellte eine ältere Frau dem Bischof und seinen Gästen das Essen für täglich 60 Kinder vor. Sie kocht es seit sieben Jahren alleine und hat den Topf mit Kartoffelbrei in einen alten Anorak gewickelt, damit alles warm bleibt. Dazu gibt es für die Kinder Blumenkohlsuppe und panierte Salami, außerdem einen köstlichen - selbstverständlich selbst gemachten - Kirschsaft. Die alte Frau wurde als Kind in Weißrußland getauft und war schon immer gläubig, erzählt sie. Doch während der kommunistischen Zeit hatte sie keine Chance zum Gottesdienstbesuch. Als es nach der Unabhängigkeit die Freiheit gab, habe sie sofort nach der katholischen Gemeinde gesucht. Fast in jeder Pfarrei betreibt die Caritas der katholischen Kirche eine solche "Suppen-Küche" und versorgt so täglich tausende Menschen. In Stircea unterstützt "Pro Umanitas" diese Aktion. Eine besondere Rolle spielt Pater Hendrik für das Überleben junger Menschen. Der Herz-Jesu-Priester im Norden von Transnistrien baut alles an Früchten an, was der Boden hergibt. Sehr viel davon kocht er ein und bringt einen Teil davon in die Großstadt Tiraspol, wo er Studenten versorgt. Die können pro Monat nur an zehn Tagen in die staatliche Suppenküche kommen. Den Rest holen sie sich vor allem von Pater Hendrik, der beim Besuch von Pfarrer Hans Bock gerade wieder leere Einmachgläser mit nach Hause nahm, die sein Mitbruder Pjtr gestapelt hatte. "Um ein normales Leben führen zu können wären für eine Person einhundert Euro im Monat notwendig", so Bischof Cosa. Davon aber seien die meisten Menschen weit entfernt. Und da sei es auf dem Land noch schlechter als in der Stadt.
Aus dieser
Ruine soll ein Berufsbildungszentrum für über 80 Jugendliche
werden |
Auch Vladimir Nadkrenitschnii, der Vorsitzende von "Pro Umanitas", will mithelfen, dass sich die Startchancen für die Jugendlichen verbessern. Er plant in Grigorovka ein Berufsbildungszentrum. Der Staat hat das Grundstück mit einer Ruine darauf geschenkt. 68.000 € sind nötig, um die Einrichtung für über 80 Jugendliche herstellen zu können. Sie sollen dort eine Grundausbildung in vielen verschiedenen Berufen absolvieren können.
Straßenkinder beherbergen
Gemeinsames
Gebet der verlassenen Kinder mit dem Bischof und den Gästen im
Heim "Concordia" |
"Ich liebe dich!". So empfingen die Kinder im Haus der Initiative
"Concordia" ihren Bischof. Die Kinder kennen ihren Bischof und sie
lieben ihn; das kommt zum Ausdruck durch die Offenheit, wie sie auf ihn zugehen.
Im Keller, in der kleinen Hauskapelle, wird gemeinsam gebetet und einer reicht
dem anderen die Hand. "Concordia" hat Kinder aufgenommen, die keine
Eltern haben oder die Alkoholiker oder verschollen sind oder ins Ausland zum
Arbeiten gegangen sind.
Schwester
aus Italien und Brasilien kümmern sich in Moldawien um Straßenkinder |
Die Kirche kümmert sich auch um Straßenkinder, die in der Kanalisation und unter Brücken lebten, die das Klebstoff-Schnüffeln gelernt haben. Liebevoll von "Regina-Pacis"-Schwestern aus Italien und Brasilien betreut, versuchen sie den Weg zurück in ein geregeltes Leben. Sie werden betreut und sie basteln Glückwunschkarten, die über die Schwestern und andere gut meinende Menschen im Ausland verkauft werden sollen. Gegen eine Spende, denn damit wird weiteres Material besorgt. Auch mit Holz wird gearbeitet. Nicht alle bleiben auf Anhieb. Es handelt sich bei "Regina Pacis" um ein offenes Haus. Einer büchste jüngst aus und kam nach einer Woche kaputt wieder zurück. "Jetzt gehe ich nicht mehr fort!", versicherte er den Schwestern nach einem solchen "Ausflug". Auch während der Nacht soll den Kindern und Jugendlichen ein Heim geboten werden. An zumutbaren Übernachtungsmöglichkeiten für 16 junge Leute wird gerade gebaut. An dieser Stelle erhalten täglich etwa einhundert Obdachlose das Essen, unter ihnen 60 Invalide.
Unter dem
Patronat von Bischof Anton Cosa wird ein Heim für die Straßenkinder
errichtet |
Kindergarten-Freude
Eine große Freude gab es im Kindergarten St. Peter und Paul von Grigorovka
über den Besuch aus Schierling. Die kleine Veronika gab ihr Gesicht für
ein Plakat, mit dem der Markt Schierling im letzten Jahr für die Aufführung
der "Schwabenkinder-Messe" geworben hat. Fritz Wallner hatte das
Foto beim letzten Besuch vor gut drei Jahren gemacht. Jetzt wurde verglichen
und interessiert im Programmheft über den Kindergarten nachgelesen. Als
"Gage" hatte Veronika 50 Euro bekommen und der Kindergarten noch
einmal 100 Euro für ein Fest Anfang Juni als Spende. Pfarrer Stefan ist
der Pate des Kindergartens und ein besonderer Freund der Kinder. Er hat mit
dafür gesorgt, dass es fließendes Wasser gibt und die Kindereinrichtung
verbessert und erneuert wurde. "Der Kindergarten ist nicht wieder zu
erkennen gegenüber unserem letzten Besuch!", freute sich Pfarrer
Bock. Mit viel Spenden sei alles geschafft worden, so Pfarrer Stefan. Auch
die Schulkinder hat der Pfarrer im Blick. Er präsentierte den Gästen
seinen Uralt-Bus sowjetischer Bauart, mit dem täglich 44 Schulkinder
für einen Euro im Monat transportiert werden. Reparaturen und der Innenausbau
stehen an - wenn das Geld über Spenden kommt. "Bei unseren schlechten
Straßen können wir keinen anderen Bus einsetzen, weil gleich alles
kaputt wäre!", so der Pfarrer. Mit seinem Einsatz für die Kinder
verbindet Pfarrer Stefan die Hoffnung, dass die Kinder viel lernen und das
Gelernte später auch zuhause umzusetzen versuchen.
Große
Freude herrschte im Kindergarten St. Peter und Paul Grigorovka über
den Besuch und die Spende der Schierlinger; Veronika, das Mädchen
auf dem Plakat steht jetzt, dreieinhalb Jahre später, neben dem
Bild |
Internationales Team
So international wie die Zusammensetzung der Priester in der Diözese
von Bischof Anton Cosa ist, so international sind auch die Schwestern, die
große Hilfe und Unterstützung leisten. "In jeder Pfarrei gibt
es Schwestern!", freut sich der Bischof. Dabei handelt es sich um eine
stattliche Zahl von "Global-Helpern", Menschen, die rund um den
Globus im christlichen Geist anderen Menschen dienen. Pater Claus war vor
seinem Einsatz fünf Jahr Pfarrer in Deutschland und zuvor zwölf
Jahre in Mexiko tätig. Die brasilianische Schwester kam aus dem afrikanischen
Ruanda, wo sie ebenfalls den Armen geholfen hat. Schwestern kommen auch aus
Italien, wie Schwester Paula von den Schwestern der heiligen Eucharistie.
Deren Oberer hatte Bischof Cosa gefragt, wie er ihm helfen könnte. "Mach
etwas bei uns!", habe ich ihn gebeten, so der Bischof. Und daraus sei
das "Concordia-Projekt" entstanden. Erst einige Tage zuvor hatte
ein Vater - ein Alkoholiker - sein Kind aus der Einrichtung entführt.
Die Polizei brachte das Kind zurück, mit Flecken am Leib.
Eine wichtige Aufgabe sieht der Bischof in der Ausbildung von Priestern. Im
Sozialzentrum Chisinau ist ein Teil als "kleines Seminar" abgetrennt,
in dem jeweils drei junge Männer aus Moldawien und Rumänien auf
das Priestertum vorbereitet werden. Sie lernen und helfen gleichzeitig in
der Seelsorge sowie in verschiedenen sozialen Einrichtungen.
Kirchenbauten
als wichtiges Ziel: Die Kirche von Cretvaie steht bereits im Rohbau |
Neue Kirchen
In Ivanovka
wird noch in einem ganz kleine Wohnhaus der Gottesdienst gefeiert |
Bei der zweitägigen Reise mit dem Bischof durch das ganze Land wurde den Schierlingern deutlich, dass der Kirchenbau dem Bischof ein besonderes Anliegen ist. An vielen Orten wird begonnen, auch wenn das Geld nur für einen Teil reicht. Die Menschen sollen einen Identifikationspunkt haben, eine Mitte, wo sie sich jederzeit hinwenden können. Das Gotteshaus in Cretvaie ist im Rohbau fertig. In Bender wurde das Grundstück gekauft, auf dem ehemals eine Sporthalle geplant war. Die Fundamente dieser Halle sind vorhanden. Darauf soll jetzt eine Kirche entstehen. Doch die veranschlagten Kosten von 200.000 € müssen erst über Spenden aufgebracht werden. Auch in Tiraspol hat die Baumaßnahme begonnen. Dort sind 500.000 Euro notwendig. Weil dies in weiter Ferne ist, wird nur ein kleiner Teil jetzt fertig gestellt. Ein besonderes Erlebnis gab es in Ivanovka. Dort ist die Kirche in einem ganz kleinen alten Haus untergebracht. Eine Frau aus Stircea hat es gekauft, eine alte Frau aus der Nachbarschaft ist Mesnerin. Das Grundstück für ein neues Gotteshaus konnte für wenig Geld gekauft werden. Jetzt geht es an die Planung und den Bau. Weitere Kirchen sind in Ungheni, Riscani, Kupcini und Camennca geplant. Der Bischof wird bald wieder in Europa unterwegs sein und die Katholiken um Geld bitten, damit der Glaube auch so weiter verbreitet werden kann. Schließlich ist in der Stadt Orhei die Restaurierung der Kirche geplant, die in einem sehr schlechten Zustand ist.
In Barti
entsteht die größte Kirche Moldawiens |
Marodes Kinderheim
Das Waisenhaus
von Strasene für 137 Kinder befindet sich in einem katastrophalen
Zustand |
Vladimir Nadrenitschnii, der Vorsitzende von "Pro Umanitas" bemüht sich derzeit in erster Linie darum, dass er Spenden bekommt für das marode Waisenhaus mit Internatsschule von Straseni. Im Internat leben 137 Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren. Es besteht aus zwei zweistöckigen Schlafhäusern. Gerade diese Schlafhäuser brauchen dringend eine Reparatur. Denn das Dach ist an vielen Stellen undicht. "Wenn es draußen eine Stunde regnet, dann regnet es im Haus etwa eine Woche nach!", so Vladimir Nadkrenitischni. Durch diese ständige Überfeuchtung entsteht Schimmel, der zu Kinderkrankheiten führt. Die Luft in den Schlafzimmern hat den typischen Geruch von Feuchtigkeit. Die Kinder leiden deshalb oft an Erkrankungen der Atmungsorgane. Und diese Kinder hofften auf essere Bedingungen. "Wenn es regnet, dann ist es, als würde es in den Seelen der Kinder ein Gewitter geben!", so erbarmungswürdig leben diese Kinder, sagt Vladimier. Die sanitären Anlagen und Dusche funktionieren nicht. Aus Mangel an heißem Wasser sind viele Kinder an Infektionen erkrankt. Wegen der großen Feuchtigkeit ist auch die elektrische Beleuchtung zerstört. Für die beiden Schlafhäuser gibt es nur eine Toilette. Die Toilette befindet sich in einer Entfernung von 60 Metern. Trinkwasser muß mit dem Auto geliefert werden. Die Quelle des Wassers befindet sich in einer Entfernung von 7,5 Kilometer. Das Wasser wird vor allem für die Zubereitung der Nahrung verwendet. Der Kreisrat von Straseni ist nicht in der Lage, die notwendige Baumaßnahme zu finanzieren. Deswegen hat er an PRO UMANITAS einen Hilferuf gesandt.
Großer Gemeinschaftsgeist
Pfarrer Hans Bock und Fritz Wallner wurden von der Kirchenzeitung der Diözese
Chisinau um ein Interview gebeten. Pfarrer Bock sagte u.a.: "Mit großem
Respekt und außerordentlicher Hochachtung schauen wir auf die Priester,
die mit Mut und Gottvertrauen unter schwierigen Verhältnissen Großes
leisten - sowohl in der tätigen Nächstenliebe wie auch im pastoralen
Dienst. Wir erlebten wieder eine junge und lebendige Kirche. Das ist mir aufgefallen
bei den Priestern, bei den vielen jungen Schwestern und bei den Jugendlichen,
mit denen ich Kontakt hatte. Ich wünsche ihrem Bischof, allen Priester,
den pastoralen und sozialen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen
engagierten Gläubigen weiterhin viel Mut, Freude und Gottes Segen für
ihren wichtigen Auftrag". Fritz Wallner fasste zusammen: "Ich bin
tief beeindruckt von der missionarischen Kirche, vom großartigen Gemeinschaftsgeist
und von dem internationalen Zusammenhalt. In diesem Tagen ist mir besonders
aufgefallen, dass wir bei uns in Deutschland viel zu oft über Kleinigkeiten
eifersüchtig streiten, während in Moldova optimistisch an der Verbreitung
und Vertiefung der Botschaft Jesu Christi gearbeitet wird.
Ich habe
in diesen Tagen viel von ihnen und ihrer Kirche lernen dürfen!".
In Tiraspol
unterhielt sich Bischof Anton Cosa angeregt mit den Arbeitern beim Bau
der neuen Kirche |
Spendenkonto
Spenden
sind auch notwendig, um den alten Schulbus von Pfarrer Stefan für
44 Kinder wieder auf Vordermann zu bringen |
Das fehlende Geld ist in der Republik Moldova das Hauptproblem. Ein Arzt
verdient im Monat etwa 80 Euro. Ein Rentner zwischen 12 und 18 Euro, sagt
der deutsche Steyler-Missionar Claus. Pfarrer Bock und Fritz Wallner sind
aber auch auf eine Frau getroffen, die nur 50 Lei im Monat bekommt, das sind
3,20 Euro. "Wie kann man damit leben?", so die sorgenvolle Frage.
Eigentlich nicht, doch mit viel Hilfe und Unterstützung, mit wenig Fleisch
und viel Kartoffel und Gemüse geht das. "Wir sind immer auf die
Hilfe aus dem Ausland angewiesen", stellte der Bischof fest. Er dankte
allen, die schon etwas gegeben haben. Und Pfarrer Bock sagte zu, dass auch
weiterhin geholfen wird und war sich sicher, dass die Bereitschaft und die
Spenden nicht nachlassen würden.
Die großen Aufgaben des jungen Bischofs, von Caritas und von "Pro
Umanitas" können finanziell mit Spenden unterstützt werden
über die Konten des katholischen Pfarramts Schierling mit den Nummern
410710115 bei der Sparkasse Regensburg (BLZ 75050000) und 610070 bei der Raiffeisenbank
Schierling-Obertraubling (BLZ 75069164). Spendenquittungen werden ausgestellt.
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Erstellt: 02.06.2005 |