Weltjugendtagskreuz Übersicht "Die Pfarrei stellt sich vor"Aus der Pfarrei

in Schierling

SCHIERLING, 26. Juli 2004. Es wird als historisches Ereignis in die Pfarr- und Gemeindegeschichte eingehen, dass das Weltjugendtagskreuz für drei Stunden in Schierling Station machte. Das Kreuz, das seit zwanzig Jahren auf der ganzen Welt auf dem Weg der Versöhnung unterwegs ist und alle Höhen und Tiefen "gesehen" hat, die das menschliche Leben prägen: Wohlstand, Reichtum, Krankheit, Armut, Not, Weltstädte und Slums.

Empfang des Kreuzes in Schierling
Das Weltjugendtagskreuz und die Marienikone machten in Schierling für drei Stunden Station und wurden von Hunderten junger Menschen empfangen
   
  Tragen des Kreuzes die Kirchenstufen hinab
   Die Ministranten trugen das 3,80 Meter lange Kreuz gekonnt die vielen Kirchenstufen herunter
   

Rund 400 junge Menschen und Erwachsene erwarteten das Weltjugendtagskreuz am "Piendl-Platz". Meistens Ministranten, darunter auch einige Gruppen aus dem Dekanat Alteglofsheim-Schierling mit den Fahnen, die sie zum letztjährigen Ministrantentag gebastelt hatten. Diözesanjugendpfarrer Tom Pinzer - vor rund 15 Jahren für knapp ein Jahr Diakon in Schierling - brachte es. Die Längs- und Querbalken wurden zusammengeschraubt, aufgerichtet und von den jungen Leuten bewegt. Schon da wollten viele einmal das Holz anfassen, später in der Pfarrkirche wurde das Berühren immer inniger. Zum Teil streichelten Jugendliche das Kreuz als Zeichen der Bewunderung einerseits und als Ausdruck der Ergriffenheit und des Glaubens andererseits. Auch Erwachsene überkamen starke Gefühle. "Wenn man drüber nachdenkt, wo dieses Kreuz schon überall war und wer das schon angefasst hat: da läufts mir eiskalt über den Rücken!", so eine Mutter.

Ikone    
Ministrantinnen waren mit der Weltjugendtagsikone unterwegs
   
 

Pfarrer Hans Bock freute sich über den großen Zuspruch und erinnerte daran, dass Papst Johannes Paul II. der Jugend der Welt den Auftrag gegeben habe, das Kreuz als Zeichen der Liebe und Erlösung zu tragen und an Jesus zu glauben. Alle seien in dieser Welt als Pilger unterwegs. Die Ikone deute auf Maria als Mutter der Kirche. Zusammen mit Pfarrer Dr. Joseph Vattathara aus Pinkofen/Unterlaichling und Mitgliedern des TV-Musikzuges sowie der Schierlinger Doafmuse wurde das Kreuz in einer langen Prozession durch den Ort zur Pfarrkirche gebracht. Bei den anschließenden Wortgottesdiensten und Meditationen mit Pfarrer Bock und Gemeindereferentin Simone Kammermeier sowie teilweise mitgestaltet von der Gruppe "Regenbogen" ging es in erster Linie um die Kreuzverehrung. Immer mehr Erwachsene kamen im Laufe des Nachmittags dazu, bis sich schließlich alle Gottesdienstbesucher zum Kreuz begaben, ein Licht entzündeten und ihr Knie beugten.

Tom Pinzer bei der Ansprache in der Kirche
Diözesanjugendpfarrer Tom Pinzer (rechts) freute sich über den großen Zuspruch
   
Das Kreuz in der Kirche
   Voll Ehrfurcht das Kreuz berühren
 

Diözesanjugendpfarrer Tom Pinzer beschrieb den Weg des Kreuzes bis zum Weltjugendtag im nächsten Jahr in Köln, zu dem bis zu 800000 junge Leute aus der ganzen Welt erwartet werden. Zur Vorbereitung darauf kommen die Jugendlichen einige Tage vorher in die einzelnen Diözesen, um das Leben der Christen in Deutschland kennen zu lernen. Allein in der Diözese Regensburg werden etwa 8000 Gäste erwartet, die vorwiegend bei Gastgeberfamilien untergebracht werden.

In einem Schweigemarsch brachten die Jugendlichen das Weltjugendtagskreuz zum Ortsausgang beim Friedhof, wo es verladen und Regensburg gebracht wurde. Dort begleiteten noch Schierlinger Ministranten und Pfarrer Bock das Kreuz bis zur Donau.

Prozession
In einer langen Prozession wurden das Kreuz und die Ikone zur Pfarrkirche gebracht
   
  Kreuzverehrung
   Kreuzverehrung mit Lichtern
   

Hintergrund

Das Weltjugendtagskreuz

Das Weltjugendtagskreuz hat viele Namen: "Heilig-Jahr-Kreuz", "Jubiläums-Kreuz" und "Jugendkreuz" waren die ersten, denn es wurde auf Wunsch des Papstes 1983 zum "Heiligen Jahr der Erlösung" auf dem Petersplatz errichtet und anschließend durch ihn der Jugend der Welt anvertraut. Es wurde angenommen und begann seine Pilgerreise durch alle Kontinente. 1984 wurde es von der Jugend nach Lourdes getragen und 1985 nach Prag gebracht. Auf diese bedeutenden Jugendtreffen folgte der erste Weltjugendtag 1986 in Rom, der die Tradition der regelmäßigen Treffen begründete. Dieses schlichte Holzkreuz hat gezeigt, dass Jugendliche mit dem Kreuz gehen und dieses Symbol für die Liebe Gottes in alle Welt hinaustragen.

Am Palmsonntag 2003 übergab der Papst das Weltjugendtagskreuz in Rom den deutschen Jugendlichen mit den Worten: "Ich bitte euch, liebe junge Brüder und Schwestern: Schaut auf dieses Kreuz, kommt ihm ganz nahe, damit ihr erkennen könnt, mit welch wunderbarer Liebe uns der Herr geliebt hat, und überlasst euch mit Freude seinem Werk der Erneuerung der Herzen!"

Das Kreuz lädt auf seiner Pilgerreise durch Europa junge Menschen vieler Nationen dazu ein, die Botschaft von Frieden, Heil und Erlösung aufzunehmen. Als verbindendes Zeichen des Glaubens und der Vorfreude auf den Weltjugendtag 2005 in Deutschland ermutigt es zu Solidarität und Versöhnung.

Zum XVIII. Weltjugendtag 2000 in Rom hat Papst Johannes Paul II. den Jugendlichen der Welt auch eine Marienikone übergeben. Diese begleitet seit Palmsonntag 2003 das Weltjugendtagskreuz auf dem Weg durch Europa.

Zum Weltjugendtag

Wie alles anfing
"Welcome to Köln 2005": die Einladung steht seit Sommer 2002. Millionen verfolgen am Fernseher, wie 800.000 Jugendliche gemeinsam mit dem Papst in Toronto die Abschlussmesse des XVII. Weltjugendtags feiern. Schließlich, in den letzten Minuten des bewegenden Ereignisses, lädt Johannes Paul II. die Jugend der Welt zum nächsten internationalen Treffen nach Deutschland ein:
"In der beeindruckenden Kathedrale von Köln werden die Heiligen Drei Könige verehrt, die Weisen aus dem Morgenland, die sich vom Stern leiten ließen, der sie zu Christus führte. Euer Pilgerweg nach Köln beginnt heute. Christus erwartet euch dort zur Feier des XX. Weltjugendtags."

Seitdem laufen die Vorbereitungen für das große Glaubensfest auf Hochtouren - in Köln und in ganz Deutschland.

Wer wird erwartet?
Der XX. Weltjugendtag 2005 ist ein Pilgerweg des Glaubens und ein in jeder Hinsicht buntes Ereignis. Eingeladen sind Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren, aus mehr als 120 Ländern werden sie nach Deutschland strömen. Neben dem Papst werden rund 400.000 registrierte Dauerteilnehmer erwartet, deren Zahl sich bis zum Ende der Tage noch etwa verdoppelt. Begleitet werden sie unter anderem von geschätzten 600 Bischöfen und Kardinälen sowie 4000 internationalen Journalisten. Zehn Tage lang sind die Augen der Welt auf Deutschland, Nordrhein-Westfalen und die Kölner Region gerichtet.

Was passiert?
Das Programm ist ebenso vielfältig wie die Gäste. Los geht es mit den Tagen der Begegnung in den deutschen Diözesen: Vom 11. bis zum 15. August 2005 sind junge Menschen aus aller Welt in Gemeinden überall im Land zu Gast. Vor Ort einander kennen lernen, sich austauschen, neue Erfahrungen sammeln, den Glauben feiern - das steht im Mittelpunkt dieser Tage unter dem Motto "Gäste sind ein Segen". Mittendrin, am 12. August 2005, ist ganz Deutschland "under construction": Am Tag des Sozialen Engagements bauen Gäste und Gastgeber in zahlreichen Projekten gemeinsam an einer "neuen Zivilisation der Liebe und der Gerechtigkeit" (Johannes Paul II.).

Die Woche in Köln
Die zentralen Veranstaltungen des XX. Weltjugendtags beginnen am 16. und enden am 21. August 2005. Gemeinsam reisen die internationalen Gäste und ihre deutschen Gastgeber schon am Montag, dem 15. August, ins Erzbistum Köln, um sich Tags darauf zum Eröffnungsgottesdienst auf den Poller Wiesen direkt am Ufer des Rheins zu versammeln. Drei Tage lang wird in Katechesen an rund 400 verschiedenen Orten im Erzbistum über Glauben gesprochen und gemeinsam gefeiert. Das Jugendfestival bietet vielfältige Angebote: Spirituelles und Liturgisches, Diskussion und Information, aber auch ein Kulturprogramm, das Musik, Tanz und Performances aus aller Welt auf Bühnen in Düsseldorf, Bonn und Köln bringt.

Am Donnerstag kommt der Initiator und Einladende des Weltjugendtags nach Deutschland: Mit einer großen Feier auf den Poller Rheinwiesen wird der Papst willkommen geheißen. Freitag ist der Tag des Kreuzwegs - die jungen Pilger gedenken des Leidens Jesu Christi.

Zum Schluss
Am Samstag machen sich alle Teilnehmer auf nach Sankt Augustin-Hangelar. Hier wird in den Abendstunden gemeinsam mit dem Papst die Vigil gefeiert. Die Jugendlichen übernachten auf dem Gelände, um am Sonntagmorgen im Abschlussgottesdienst wieder Abschied zu nehmen von Köln und dem XX. Weltjugendtag. Wenige Minuten vor Ende des großen Ereignisses wird der Papst die Jugendlichen in die Welt aussenden und eine neue Einladung aussprechen: "Welcome to..."

 
Fotos: Robert Beck, Rudolf Hüttner, Fritz Wallner
Text: Fritz Wallner
 
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Erstellt: 29.07.2004