Jubiläumsfeier in Zagreb - Dank für große, umfangreiche Hilfe - "viel voneinander gelernt"
Im Rahmen der Pfarrei-Partnerschaft
traf eine Gruppe aus der Pfarrei Schierling unter Leitung von Pfarrer
Hans Bock und PGR-Vorsitzendem Fritz Wallner auch Zagrebs Erzbischof Josip
Kardinal Bosanic |
Beim Festabend wurde
mit einer Kerze für die große Hilfe insbes. während des
Heimat-Verteidi |
SCHIERLING, 28. 04. 2004. Seit 20 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den katholischen Pfarrgemeinden Schierling und Zagreb/Spansko. Zum Jubiläum reisten 60 Schierlinger in die kroatische Metropole und hatten dabei auch Kontakt mit Erzbischof Kardinal Josip Bosanic. "Wir danken dem lieben Gott und den unermüdlichen Menschen, die unsere Freundschaft aufrecht erhalten haben!", sagte Spankos Pfarrer Stjepan Rusan beim Dankgottesdienst.
Die Partnerschaft war zum Katholikentag in München im Jahre 1984 begründet worden und über 50 Familien beteiligten sich im Laufe der Jahre daran. Pfarrer Rusan dankte den damaligen Initiatoren, nämlich Pfarrer Josip Ban sowie Pfarrer Hans Bock und Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Fritz Wallner und Pfarrer Antun Prpic, der zwölf Jahre Pfarrer in Spansko tätig gewesen war. "Wir haben viel voneinander gelernt", bescheinigte Rusan den Gästen und Gastgebern. Insbesondere in den "schweren Stunden des Heimat-Verteidigungskrieges" hätten die Schierlinger außerordentlich geholfen. Über sechs Jahre hinweg waren bei 25 großen Hilfstransporten über 800 Tonnen Hilfsgüter organisiert und transportiert worden. "Sehr viele haben geholfen, dass unsere Leute etwas zu essen und anzuziehen hatten!", stellte der Pfarrer fest und übergab stellvertretend an Pfarrer Bock und Fritz Wallner eine Dankurkunde.
Der Kirchenchor führte
Werke von Martin Völlinger auf. |
Für alle Schierlinger hatten Jugendliche aus Spansko Kerzen mit dem Altarbild der Schmerzhaften Muttergottes verziert. Rusan hob besonders auch den Kirchenchor unter Leitung von Prof. Kunibert Schäfer vor, der in der Kirche von Spansko auch die Werke "Du hast mein klagen in tanzen verwandelt" und "Selig sind, die Armut leben" aufführte, das der junge Martin Völliger komponiert und an der Orgel in Zagreb selbst begleitet hat. Als Solistinnen waren Christa Schäfer und Gesa Gräfin zu Ledebur zu hören. In der Pfarrkirche Schierling wird künftig eine kunstvoll verzierte Kerze aus Spansko brennen und so auch diejenigen an die Freundschaft erinnern, die bei dieser Jubiläumsbegegnung nicht dabei waren.
Die Gruppe betete im
Dom von Zagreb auch am Grab des seligen Kardinals Aloizijus Stepinac,
der von den Kommunisten verfolgt worden ist |
Pfarrer Bock überreichte
zur Erinnerung an das Jubiläum eine Taufgarnitur |
Pfarrer Hans Bock zeigte sich froh, dass der Krieg vorbei ist und die Freundschaft der Pfarreien so lange gehalten hat. Die Schierlinger hätten vor allem Gastfreundschaft gelernt. Pfarrer Bock gedachte besonders der Freunde, die in der Zwischenzeit gestorben sind. Als Gastgeschenk überreichte der Pfarrer eine Taufgarnitur mit kunstvollen Gefäßen für die Öle und das Taufwasser. Für die Gastgeber hatte er handgefertigte Rosenkränze, eine CD mit der Aufführung der "Jahreszeiten" durch den Kirchenchor sowie die Schrift "Die im Licht sind" mit den Patronen und Heiligen der Diözese Regensburg mitgebracht.
In Marija Bistrica,
dem größten Marienheiligtum Kroatiens, feierte die Pfarrei
Schierling einen Wallfahrtsgottesdienst |
Die Kinderärztin Dr. Verica Jacmenica-Jazbec erklärte, dass mit den über Jahre hinweg gebrachten Medikamenten nicht nur unmittelbare Hilfe geleistet wurde, sondern damit auch die Liebe untereinander zum Ausdruck gekommen sein. "Sie haben uns damit ein permanentes großes Beispiel gegeben, dass sie auch in Gedanken bei uns sind!", so die Ärztin. Fritz Wallner hielt es für wichtig, dass der Blick über den eigenen Kirchenturm hinaus bleibt. "Mit diesen Erfahrungen verändern wir unseren Kopf und beeinflussen wir unser Herz in dem Wissen, dass wir als Christen und Katholiken auf Gott vertrauen können und in der weltweiten Solidarität der Glaubenden stehen", so Wallner.
Im Kulturteil wurde
der Nationalpark Plitwitzer Seen besichtigt |
Die zentralen Begegnungen erfolgten bei den Gottesdiensten in Spansko sowie
in Marija Bistrica, dem größten Marienheiligtum Kroatiens, und
damit mit dem gemeinsam gesungenen "Salve regina". Angesichts immer
noch zerstörter Häuser auf der Fahrt zu den Plitzwitzer Seen erinnerte
Fritz Wallner besonders die Kinder daran, dass hinter dieser Zerstörung
noch sehr viel mehr Leid steckt, das Menschen betrifft: Tod, Mord, Massaker,
Flucht, Vertreibung, Elend, Hunger und Waisentum. Er mahnte deshalb, in der
eigenen Umgebung den Frieden zu üben, damit der "große"
Frieden gewährleistet werden kann.
Übergabe der kunstvoll
verzierten Kerze für die Pfarrkirche Schierling |
Zu einer spontanen und sehr sympathischen Begegnung kam es in der Kathedrale mit dem Erzbischof von Zagreb, Josip Kardinal Bosanic. Der Bischof freute sich über die seit zwei Jahrzehnten anhaltende Pfarreien-Freundschaft und dankte für die große Hilfe während des Krieges. Der Bischof konnte sich auch an die Begegnung mit Fritz Wallner vor vier Jahren in Topusko bei der Wiedereinweihung der teilweise zerstörten Kirche erinnern. Auch dorthin war Hilfe gelangt.
Die Kinderärztin
Dr. Verica Jacmenica-Jazbec hatte Wasserpfeifen für die Kinder |
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Archiv 2004 Nachrichtenarchiv Aus der Pfarrei |
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Erstellt: 15.05.2004 |