Schutz vor Krankheiten

Pfarrer spendet Gläubigen den Blasiussegen
   

Beim Gottesdienst zu Mariä Lichtmess, Fest der Erscheinung des Herrn, und dem Fest des heiligen Blasius warb Pfarrer Bernhard Pastötter eindringlich für die Krankensalbung. Diese habe spätestens seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nichts mehr mit „letzter Ölung“ zu tun. Denn es handle sich um ein Sakrament für die Lebenden, mit dem Jesus den Kranken, Leidenden und Schwachen die Kraft gibt, die Leiden auszuhalten.

Die Krankensalbung habe nichts damit zu tun, dass man gleich sterben müsse, sagte der Pfarrer. Er berief sich auf das Evangelium und nannte die Sakramente „Zeichen und Werkzeug für die innigste Einheit zwischen Gott und den Menschen.“ Im Jakobusbrief (Jak 5,14−15) ist zu lesen: „Ist einer unter euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“

   

An Mariä Lichtmess, Fest der Erscheinung des Herrn, segnete Pfarrer Bernhard Pastötter die Kerzen.
(Foto: Fritz Wallner)

   

Herr Bernhard ermunterte die Gläubigen, ihn zu verständigen, und zwar nicht erst nach dem Tod eines Angehörigen, sondern auch bei einer Krankheit, bevorstehenden Operation oder Altersschwäche. Er habe schon erstaunliche Reaktionen von Kranken nach der Krankensalbung erlebt, so Pfarrer Pastötter. „Ich habe gemerkt, dass Jesus wirklich nahe ist“, fuhr er fort.

Die Krankensalbung könne auch mehrfach gespendet werden. Der Pfarrer versicherte, dass sich Jesus auch heute der Kranken annimmt, wie vor 2000 Jahren. „Bringen wir bitte die Kranken zu Jesus!“, so sein Appell.

Am Schluss des Gottesdienstes spendete er den Blasiussegen. Dieser geht zurück bis auf das 16. Jahrhundert und erinnert an den Arzt und späteren Bischof Blasius, der im Jahre 316 in Zusammenhang mit der Christenverfolgung enthauptet wurde. Vorher war er eingekerkert gewesen.

   

In der Pfarrkirche Schierling spendete Pfarrer Bernhard Pastötter den Blasiussegen und erklärte, dass es sich bei der Krankensalbung um ein Sakrament der Lebenden handelt, und nicht um eines, das erst nach dem Tod gespendet wird.
(Foto: Fritz Wallner)

   

Der Legende nach kam eines Tages eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn ins Gefängnis zu Bischof Blasius und bat ihn dringend um Hilfe, da sich der Junge an einer Fischgräte verschluckt hatte und keine Luft mehr bekam. Blasius konnte nicht viel helfen, da er aus dem Gefängnis nicht rauskam, aber er sagte zur Mutter: „Bittet, dann wir euch gegeben.“ Der Junge hustete und spukte die Gräte aus.

Die Geschichte des hl. Blasius hat sich bis zum heutigen Tage auch in unserer Zeit herumgesprochen. Der hl. Blasius bittet bei Gott um Erleichterung und Nachlass jeglicher Art von Schmerzen, man muss ihn nur darum bitten. Blasius gilt als einer der 14 Nothelfer und ist Patron von Dubrovnik, von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Blasmusikern sowie wilder Tiere. Der Blasiussegen macht deutlich, dass die Erlösung, die Gott verspricht, Leib und Seele meint.

   

Als Schutzpatron gegen Halskrankheiten wird der Heilige Blasius verehrt, weil er durch seine Gebete einen Jungen gerettet haben soll, der an einer Gräte zu ersticken drohte. Welche Geschichte hinter dem Heiligen aus der Frühzeit des Christentums steckt, hat Agnes Arnold in einer Sketchnote zusammengefasst.
(Foto: Erzdiözese München und Freising)

   


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Text: Fritz Wallner // Laber−Zeitung

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