VOM VOGELFLUG



   

   

Sie ziehen am Himmel, bunte Schwärme im Abendgefieder,
gesammelt über den Menschen, die immer noch rätseln,
wie sie das schaffen, ihre Ordnung beim Fliegen,
ihr Auf und Nieder und Miteinander ins Weite,
die Vögel:
Ihr Leben.
Kurz leben, im Fluge verfliegendes Leben:
Singen, Pfeifen, Stürzen, Wenden, windschnell Hochsteigen,
dabei auch noch Sehen und Suchen,
Nehmen,
wie Freude, wie Glück,
zueinander, zusammen die Vögel.
Herrlichkeitsstück,
Leben.
Ihr Gekommen und Da.
Ihr Leben – Leben aus Gott? Ja. Sein Lob.

Wir haben verlernt in all dem Dein Lob zu schauen,
Gott:
Das Schöne der Vögel,
Das Sausen und Winden und Leben.
Ihren Gesang, ihre Farben
und die Formationen
und ihr Gefieder
und dieses sowas wie Freude und Jauchzen:
Ihre Welt.
Gott, dein Leben auch dies.
Den Vögeln gegeben:
Ein Loben.
Samt Leiden, Verenden,
Umkommen.
Nein, auch dies ist doch Sterben, nicht bloß Zerquetschen.
Es fällt kein Vogel zur Erde ohne Deinen Willen; ohne Gott-ist-Dabei.
GOTT, DU. Immer Du nahe auch ihnen, den Vögeln.

So auch mir. Wie mir.
Erst recht mir, uns Menschen, den Deinen:
Du rufst uns mit Namen. Du kennst einen jeden.
Denn „bei euch ... sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.“
Unser Leben, den Augenblick da, nimmst Du an Dich.
Es kommt aus Dir. Es ist Deine Spur.
Mein Menschenleben von Dir.
Du lebst es mit.
Du wünscht es Dir ...
Du siehst. Du weißt meine Möglichkeit Leben.
Meine Chance Glück. Dein Lob. Ich, Dir zum Lobpreis. Amen und Ja.

(Wen meinen wir, wenn wir Gott sagen?)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


Besucherzähler

back  zurück

 STARTSEITE