„Die Decke fällt mir auf den Kopf“, sagen die Leute,
„raus will ich, in Freie, zum offenen Himmel,
ich möchte frei atmen und sehen.“

Man kann wieder raus.
Und ist doch nicht im Himmel.
Nicht mal in der Kirche, nicht in Palästen.
Immer leben wir unter den Grenzen, noch in Raketen.
So bauten und malten wir himmlische Bilder an die Decken.
Zum Träumen, zum Schauen, zum Hoffen und Sehnen, zum Beten.
Und sehen des nächtens zum Himmel, nein: nur in die Tiefen des Raumes.
Des Alls. In die undurchdenkbare Leere, ins Weite ins Irgendwohin ...
Nicht mal ins Oben.
Denn dort gibt's keine Richtung.
Nur Ferne.
Nur vergangene Zeiten.
Und auf Erden steck ich mitten dadrinnen.
Und höre und lese und bete vom Himmel. Und hoffe. Ich hoffe.
Mensch, „Himmel...“ Und „himmlisch“ und ähnliche Worte.
Und wischende Bilder und so viele Lieder.
Und die Botschaft vom Himmel, vom Reiche.
Und Glaube und Hoffnung. Und Liebe.
Und vom Leben im Himmel, im Ewigen Himmel.
Und alles ist nichts gegen den Himmel.
Und gib doch alles für den Himmel.
Und verlange den Himmel.
Mensch, hier auf Erden, ist nirgends der Himmel.

Himmel?
Ängste und Zweifel.
Und der verlorene Himmel.
Der verweigerte Himmel.Das Nein.Es gibt keinen Himmel, sagen die Vielen.
Nur ein Ministück Himmel bei uns hier auf Erden.
Nur unser eigener Himmel.
Nur für selten Stunden.
Auf Erden.
Von Erden, von Mutter Erde.
Helft ihr zum irdischen Himmel, zum Kleinen.
Helft ihr, dass sie euch wird zum Himmel,
zu den paar himmlischen Stunden ...

Nein. Ich will doch viel mehr. Ich ahn kaum was vom Himmel.
Vom tatsächlichen Himmel, der nicht ist am Himmel, nicht ist nach Sky.
ABER ER IST HIMMEL.
Die GEBUNG, die GABE, der GEBENDE ER,
Alle Töne, alle Bilder, alle Wünsche, alles Verlangen, die LIEBE.
ER, HIMMEL. Der Name, ein Name:
GOTT-NAME, ER.
ER aus dem Himmel, aus Sich, in die Erde, ins Leben, ans Kreuz.
Mit uns aus dem Grab, ins undenkliche LEBEN: IN DEN HIMMEL mit uns.
ER, uns HIMMEL. FÜLLE und REALITÄT. GOTT ist der HIMMEL ...

(Auf Christi Himmelfahrt zu)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)