Neujahrmesse



   

   

Noch ist Weihnachen heute.
Achter Tag, eine Vollendung, ein Amen und Ja in die Feier,
ins Geschehen, wer weiß sogar in die Zeit.
JA?
Die Zeit ist geworden. Wieder. Nicht nur gekommen, gewesen,
nicht bloß verschluckt und verronnen, geraubt.
Sie wurde irgendwie ganz.
Ich hoffe sogar geheilt.
Gehalten.
Angeschaut. sie bleibt und sie geht.
Sie ist geliebt und genommen. Sie ging nicht verloren.
Sie fiel nicht einfach über die Schneide der Gegenwart weg.
Sie ist gehalten. Glaub ich.
Aufgefangen, in die Arme genommen vom JA,
von dem, der in sie war gegangen,
zu ihr, in sie völlig hinein, ER, der sie nahm und erfüllte:
„Die Zeit ist erfüllt.“
Sie ist nicht am Ende.
Sie wird nicht als verlaufen tevau-lich besendet.
Sie gilt. Mensch, sie ist da. Sie kennt schon das Morgen.
Sie wird die Verheißung.
Sie geschieht uns.
Sie ist Gabe.
Sie ist im Heil, heilige Zeit. Nicht im Gespielten, im Traum.
Der Heilende ist uns da.
Er sieht uns aus dem Schimmer des Kommens.
Er liebt in der Zeit, die Er lebt.

Zeit ist. Es ist Zeit. Und sie kommt.
Sie ist kostbar. Und köstlich vielleicht. Und nie zu kaufen.
Sie ist uns das Leben und durch das Leben Geleit:
Sie dehnt uns das Entsetzen, die Qual. Und kurz ist das Glück.
Alles geschieht uns in ihr. Auch unser JA.

Selbst die Liebe. Und jedes Leid hat seine Zeit.
In ihr und in sie werden wir geboren. Sie geht mit uns bis zum Tod.

Wir zählen die Stunden, die Tage, immer die Jahre.
Wir tun es nach Christi Geburt. Er hatte sie ja getragen.
Und uns in ihr erlöst. Erlöst ist die Zeit. Es ist Zeit jetzt des Heils.
Und der Tod. Auch der Tod? Im Kreuztod des Herrn offen gewandelt ...
Jäh ist der Mensch in der Zeit, mit dem Schrei.
Er muss aus ihr fort. In das Rätsel, ins Geheimnis hinter der Zeit.
In letzte Fragen. Wer weiß, wo die sind ...

Der Mensch muss in die Antwort. Die lebt schon, sie ist schon gewesen.
Sie ist. Sie wird unser großes Ereignis, Das wirkliche Da.
Sie wird kommen. Sie hat ihr Gesicht und den Namen: Jesus.
Der ist aus der Zeit weggestorben, arm, wie er in sie kam. Der Sohn ...
War er der Ersehnte? Wollen die Menschen ihn haben?
Es schaut nicht danach aus.
Aber wer weiß? Es war jene Zeit: Die ist immer die Seine und Amen und Ja.
Und sie nimmt mich. Ist sie Uhrwerk, Maschine? Punkt oder Strich?
Oder doch die hüllende Gnade? Der Schimmer hinter ihr selbst?
Das leuchtende Wesen, beatmet vom Geist? Uns erfüllend ...

   

(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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