„Endlich ist in Stuttgart was los“,
hat einer gepostet nach jener Nacht der Scherben und Trümmer
und der Gewalt, vor ein paar Tagen.
Jetzt ist wieder Ruhe.
Und man fragt nach den Gründen fürs Schlägern
gegen Sachen und Polizei.
Natürlich, so heißt es, ist das nicht zu dulden.
Aber die jungen Rabiaten haben halt keine Zukunft.
Und dann diese Sperrung durch Covid 19.
Da staut sich was auf ...
Und keine Zukunft ...
Keine strahlende, sorglose weite Welt morgen ...
Die Jungen sind die Armen an Zukunft ... Arm dran ...

Zsammgschdauchd
sagt man in Bayern, zsammgschdauchd ist Zukunft, kurzgedrückt, kloagmachd.
Natürlich, sie wird geringer, wird enger, gepresst, zsammbrässd.
Natürlich. So geht’s. Das Leben wird klein, zeitärmer.
Natürlich. Notwendig. Bald ist es aus.

OHNE GOTT AUS.
Nur dieses eine, einzigen Leben.
Vorbei gehts. Zeitknapp, schnell abgeschnitten der Tag.
Tagtäglich schneller zum Aus und ans End. Arm dran sind die Jungen.
OHNE GOTT AUS.
Kein ewiges Leben. Kein Weiten, kein Dehnen ins GOTTLEBEN hinaus.
In die währende Zukunft, in ihr beständiges Jetzt.
Ins GOTT-DA.
Gegen das AUS.
IN GOTT ZUKUNFT,
kommendes, steigendes, weitendes Leben,
es dehnt ist, ist Morgen, ist Jetzt:
GOTT-DA.

Realste Zukunft. Die Möglichkeit DU. Ins Mehr als je Wunsch.
Die Wirklichkeit Ankunft. Die Nähe.
Der Blick in die Fülle, ins Mehr als je denkbar.
Die Her-Kunft der menschlichen Gebung.
Der HERR.
„Alles und Immer“:
Die Zukunft. Der Durchbruch, der Sprung aus allem Vergehen.

Zukunft: Nicht von den sausenden Jahren verpresst,
sondern ins Kommende offen,
grenzenlos DA.
Jetzt.
Und die wirkliche Anwesenheit: GOTT.

D'Zeid is ned zsammgschdauchd mit Gott.
Sondern aufgehend, Aufgang. Der währende Atem.
Und Wesengeschehen ins ewige Leben.

GOTT-DA.

Schritt ins tatsächlich allgebende Sein. Durchstoßend in Gott.
Alle Zukunft uns nahe und wahr.
Alle Hoffnung erfüllend.
Zeit wird nicht mehr sein: Sie ging ins Geben und Nehmen.
Wir sind im Offen, im wirklichen Leben.
Im Empfangen.
Mehr ist als Zukunft, mehr als die Chancen:
GOTT IST. Und wir sind gerufen, geladen, beim Mahl,
in den köstlichsten Gaben.
Voll Atem aus Heiligem Geist, aus seinem Leben.
MITTEN IN GOTT, der unendlichen Zukunft.

(„Ohne Zukunft?“)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)