HÖRST DU DAS SCHWEIGEN?



   

   

Noch ist Nacht. Aber im Innen des Dunkels ist Sonne an Ostern.
Dort geben die Farben schon Töne ins Bild.
Sie halten den Atem, kein Laut geht.
Doch welch ein Aufgang des Morgens.
Ein Innengesang.
Dieses Erstaunen, Erschrecken, der Jubel.
Es ist Neues unter der Sonne.
Das war noch nie.
Das Grab stürzt rasend ins Leere.
Der Tod jählings ins Nicht, ins Nicht-mehr.
Hinter dem Tod ist ALLES.
Was war, ist IMMER.
Und der Erde ganz nah. Und es ist der Herr.
Und höchste Farbe oder was anders, wer weiß es?
Die innerste Seite der Nacht.
Ungeschaut Licht.
Wer sieht, ist im Sehen, Sehender.
Schaut.
Schauender nur.
Alles sieht er, Alles sieht sie.
Als wäre nur Auge der Mensch, augenvoll existent.
Vom Schauen geschaut.
Und immer der Augenblick DA, der mich sieht.

Keine Ahnung, was ist, was geschah, was aus mir Sehenden wird.
Was ist jetzt mit mir? Mit dem Sehen, das ich nicht seh?
Da, vor der Nacht, vor dem Tag?
Vor diesem Moment, in dem Alles jetzt ist?
Neu ist.
Neue Erde, neuer Himmel heißt es.
Neuer Mensch.
Neu ich?

Wie ist das Dahinter, das ALLES und IMMER und DA?
Das ohne Tod? Wenn der Tod nicht mehr ist?
Doch jener Morgen der Frauen, die Nacht?
Und die Fülle, die alle Leere überfüllt?
Wie ist es in DIR?

(In aller Herrgottsfrüh, noch früher)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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