HEBEN



   

Steh auf, heb den Kopf, streck dich, und schau, schau über den Tag, durch die Nacht,
hinter die blinkenden Lichter der Erde, ins Stockmauerfinster, in die rotierenden Zeitscherben, ins dunkle Gemäuer der Horizonte –
mach das Herz auf, dass du siehst und merkst, wenn was kommt, wenn ER kommt und schon DA IST:
Dann denk die Verheißung, die Poesie der Propheten, die Sehnsucht der Menschen, die Erwartung des Volkes Israel und Träume vom Werden, von einer Erfüllung,
vom Licht aus der Finsternishelle, vom Aufgang der Tage, vom Kommen:
Dass EINER kommt!
Nicht so ein etwas, ein Vielleicht-und-was-weiß-ich.
Sondern der EINE, der Name, das Gesicht, der Gewollte.

ER:
Der Unbekannte, Unerkannte, Ungedachte. Der Wirklichste.
Der aus den Gebeten. Der aus dem Fremden, aus GOTT, aus dem Fernen.
Der Nächste. Jener mit den Namen der Sehnsucht und der Verheißung.
ER zum Erstaunen und mit dem hellen Atem.
ER mit dem Mehr-als-Menschmöglichen.
ER unter die Völker gefallen. ER voll des Geistes.
ER GOTT-WORT, GOTT-DA. GOTT-IN-WELT.
ER ganz Gebung und Gabe und Nehmen.
ER in Erfüllung der Namen, der Bilder, der leisesten Ahnung.
ER uns zum Heil, heißt es, der HEILAND mit Namen.
ER der völlige MENSCH.
Der KOMMENDE DA.
Der SIEHT.
Der RICHTET.
Der WANDELT und VOLLENDET.
Der BEI-UNS, GOTT-DA.

„Erhebt Euere Häupter. Eure Erlösung ist nahe.“
„Aber findet der Menschensohn Glauben auf Erden?“
Es ist Spannung in der Welt und im Menschen. Ich sollte gespannt sein.
„Seht euch also vor, und bleibt wach. ... Seid wachsam. ... Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen.“
Das sagt uns die Schrift.

(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


Besucherzähler

back  zurück

 STARTSEITE