Gottesbeschreibung III Nochmals: CUR DEUS HOMO?



   

„Unruhig ist unser Herz bis es ruhet in dir“, sagte Augustin.
Unruhe nach Gott – so wird der Mensch Mensch.
Und warum wird Gott Mensch?
Weil er Unruhe hat nach uns, nach dem Menschen.
Weil wir ihm am Herzen liegen. Weil wir ihm Sorge sind, Söhne und Töchter.
Weil er uns will. Weil er uns kennt.
Weil er uns liebt.
Es ist so. Das ist kein Gerede!
Wir gehen ihm nah. In sein Herz.
Er schaltet nicht ab. Er hat keine Ruhe von uns.
Er dreht Augustin um: Unruhig ist mein Herz, bis es in dir ruht, Mensch.
Er meint uns.
Er will bei uns sein, mitten in uns.
Selbst dort, wohin wir nicht kommen,
wohin kein Bewusstsein langt,
wo wir im Eigenen fremd sind und uns selber nicht kennen,
wo keine Sprache ist und kein Bild mehr:
Im Menschengrund, im Ungrund, im Leerloch, im Blinden.
In meinem Wurzelgeflecht, im Ungeordneten.
Dort innen, hinten, unten.
In mir, dort, wo ich mich nicht habe, wo ich schier nicht mehr bin.
Noch dort will er bei mir sein.
Er ist in Unruhe meinetwegen. Er sorgt sich um mich.
Er sucht mich auf, um mich zu holen.
Er will mich tragen.
Er geht mir nach, den er doch zur Nachfolge ruft.
Er redet mich an, er singt das Lied.
Er liegt in der Krippe.
Er wächst in mich ein, er ist da.
Er will mich haben, damit ich ihn habe, damit ich ihn ahne,
damit ich ihn liebe und darum lieben kann,
mich lieben kann ...
und Mensch werde ...
Mensch,
so was ...
Ich hab ihn in Unruhe versetzt. Er hat keine Ruh.

Darum wurde Gott Mensch.
Damit ich ihn habe.
Damit ich Mensch bin.
Ihm nahe.
Von seiner Gestalt; sein Bild.
Von der Art Jesu.
Darum ist Gott Mensch.

Mensch, halt ihn, lass ihn nicht los.

(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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