FRAGE



   


   

Aus dem Loch, aus dem Kerker schickt der Täufer die Frage:
„Bist du es, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“
Dabei hatte er es doch schon gewusst und auf den Mann Jesus gedeutet:
Das ist ER, der kommen soll, der Verheißene, DER ...
der Größere, der mit dem Feuer tauft und mit Heiligem Geiste,
der den Brand werfen wird,
und die Axt schon hebt gegen die fruchtleeren Bäume,
der das Gericht bringen soll und
der das Korn worfelt,
der, den der Täufer getauft hat – um der Gerechtigkeit willen ...
Ist er jener Kommende wirklich? Bist es du, Jesus?
Oder müssen wir warten. Wieder und wieder.
Aufs Neue.
Und sehnen?
Ins vergebliche Wann?
Was wird denn? Wenn du es nicht bist? Nicht Jener, der kommen soll ...
Der Mensch Johannes ist fertig. So nahe am Tag, am Gotttag.
Und Täuschung? Irrtum? Enttäuschung? Und der Frager im Loch.
Und noch kein Messias dem Volke?

So ist die Frage ...
Aus dem Gefangenschafts-Schwarzen ...
Aus der Not einer vergehenden Hoffnung ...
Aus dem Loch außen – und noch innen im Menschen ...
Was ist es mit diesem Jesus, mit dem, was man von ihm hört ...?

Die Frage, die Enge des Herzens, das Entschwinden der Zeit ... Sags doch ...
Was ist es? Wer bist du? Geht’s wieder ins Warten?
Die Frage.
Doch frage, Mensch frage.
Und höre, sieh, schau ihn dir an.
Diesen Einen, den Jesus, den Heiland, den Helfer.
Den Wirker des Wortes.
Den Rufer ins Herz.
Den Gottsprecher.
Den im Geheimnis, der Öffner.
Den Mann Türe und Weg. Der Menschensohn ist.
Um den die Leute sich fragen.
Und streiten.
Und den sie wieder vergessen, verdrängen, übersehen.
Und der stört.
Der in Macht spricht, in Vollmacht. Und nicht so wie die Pharisäer.
Nicht so wie die doch Frommen, Gerechten und Gelehrten.
Wie meistens die Rabbis.
Ein Normaler und ganz anormal lebend, redend und handelnd.
Der voller lebendiger GOTT-ATMOSPHÄRE ist ...
Der anscheinend weiß, wovon er spricht.
Der GOTTVOLL ist und ein eigener Mensch.

Mensch, frage nach dem.
Gib dich in die Frage.
Wirf dich hinein.
Gib nicht zu schnell nach.
Hör nicht auf mit dem Fragen, nicht mit dem Bohren, mit dem Denken.

Und frag dich selber, nach dir selber, in dich hinein, Mensch.
Lass dir keine Ruhe. Erkunde dich. Und geh mit IHM.
Es könnte doch sein ... Bei so einem, wie Jesus ...
Dass da Einer ist. Nur ER das ist.
ER, der Messias, der Umredete, der Verheißene?
Gibts das, so eine Verheißung vom Menschen?
Das Einer herkommt, herspringt, hereindrängt und unter uns aufsteht?
So Einer: Ein Angekündigter.
Ein GOTT-NAHER.
EIN RETTER.
EINER WIE MOSE. EINER FÜR GOTT.
EIN MENSCH ...

Bei Gott ist doch alles möglich ...
Und wer weiß schon, wie nah uns sein Reich.
GOTT SELBER ...

Formuliere für dich schon die Frage.
Wäre es nicht schön, so anzufragen, nach jenem, der KOMMEN SOLL ...
Schau hin: Auf dich und die Menschen, die Menschheit.
Auf die Welt. Höre. Überlege.
UND WÜNSCHE ...
So Einen wie den. Den Einen, den Erwarteten, den Ersehnten.
Auch das? den Ersehnten ...? JA, den. IHN ...

WÜNSCH IHN. Wünsche IHN dir ... Der dich kennt, der dich liebt. Ganz gewiss.
Wünsche, was Größeres nicht sein kann ... Frage ...

(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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