Fastentuch



   


   

Türe, Türspalt, der Spalt offen,
und hinter dem Spalt schimmert ein Neues,
noch verhängt, noch das morgen,
noch Fasten, vierzig Tage.
Nicht Fest.
Aber Verheißung in offener Tür:
Die Spur grünen Lichtes.
Noch Strich.
Aber schon Anfang.
Schon unterwegs.
Schon im Ruf, Wort schon.
Schon die Möglichkeit Umkehr, die Buße.
Die Chance ins Kommen, zum Lassen, Verlieren.
Zum Geben, die Gabe.
Zum Nehmen.
Ich könnte Mensch werden.
Mensch ich.
Zu DIR.
Auf DICH zu. In DIR.
Mich geben und nehmen.
DICH.
Dass DU mich nimmst und mich hast.
Dass ICH BIN.

Dort innen, hinter der Tür. Dann IMMER und ALLES.

Die Tür geht nicht zu, nicht mehr.
Kein Schloss hält.
Es bebt auf.
Die Öffnung ist schon Beginn.
Geh durch, geh hinein.
Vierzig Tage lang Weg in der Spur:
Aufstieg, Fall,
Hoffnung.
Und schauender Blick,
Weg im Gehör auf dein Wort, das DU gibst.
Das auch im Finstern Licht ist.
Das dabei ist und milde Farbe gewährt.
Das im Wind steht.

Des GEISTES VOLL.

Ich sehe das Tor.
Es ist Verheißung und lockt und ist des Neuen voll.
Es hat die Chancen zur Ganzen, ins Alles.
Es ist vom Immer erfüllt.
Ich bedenke also das morgen.

Was liegt vor?

Ich habe noch keine Ahnung. Ich spüre aber das Lied,
hinter den Farben die wirklichen Töne Gedicht,
alles, was noch im Übersehenen träumt,
im Geringen, im Sprung, im gestern,
in den verheißenden Worten,
IN DEM, DER UNS SICH SELBER VERSPRICHT,
IM GEBER,
im offenen Innen.
in DIR, der sich gibt: Auf dem Weg. Im Fest ...

(Aschermittwoch)

   

(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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