„DER TÜR“



   

   

Gestalten davor, ist es Wand?
Sind es Menschen?
Bins ich? Ich mit den Vielen und die Mauer ragt hoch?
Und wer käme da drüber?
Stehe ich drinnen, mit den Vielen und keiner kommt da hinaus?
Und es kommt Nacht.
Nichts Gutes.
Keine Leiter nach oben ans Sehen, ans Licht.

Steh ich draußen, mit den Vielen, und keiner kommt da hinein?
Und draußen wird Nacht.
Es steigen die Wasser, das Unten will mich und die Vielen,
uns Menschen.
Ich bin von hinten bedrängt. Ich sehe nichts mehr.
Vielleicht wird es Brand? Klaffende Not, mir zum Entsetzen.
Meine Schuld und schreiende Not, eine Flut her
hinter mir, aus mir hoch, in mich hinein: Meine Angst.
Und kein Tor tut sich auf.
Ich bin geliefert.

   

ER, TÜR ...

   

   

Es wird aber Tag, es geschieht Licht. Und die Mauer ist Tor.
Noch schmale Tür, doch sie geht auf.
ER ist schon Ruf. Er sagt schon KOMMT.
Offen ist ER.
Aufgeliebt Glut und die Herrlichkeit Da. Er ist weit.
Und der Weg in die Stadt.
Und aus ihr heraus.
Und ins Mahl.

Ins Sehen, ins Wort, ins Gehör, in die Gebung der Gabe.
In den Gebenden selbst.
Mitten hinein.
Aus meiner Schuld, aus mir selbst.
Aus der Weglosigkeit.
Aus meiner sehlosen Nacht.
In den Morgen, in den Aufgang zum Tag.
Ins Begegnen. Ins Nehmen. Zum JA. Es ist schön und Jubelgesang.

(Der nämliche Tag?)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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