DAS FEUER



   

   

In den vulkanischen Gluten brennen und schmelzen die Erden,
platzen die Felsen, brodelt die Lava nach unten,
über das Leben, zischend, alles zerstarrend.
Unerträglich. Schau, dass du fliehst, dass du wegkommst,
nicht Aschefleck bist, nicht pompejanische Ruine.

Halt!
Lauf nicht davon, nicht vor dem da aus Feuer,
nicht vor dem Brand da,
nicht vorm Geloder.
Bleib stehen. Schau hin. Spring!
Ja, doch, hin zur überhitzigen Flamme.
Noch näher.
Stürz dich in die platzende Lohe. Mitten hinein.
Lass dich packen von fliegenden Flecken.
Es ist schwellende Faszination ...
Lauter Schrei.
Ruf.
Worte.
Dein Name.
Das Herz. Das Herz aller Dinge.
Es leuchtet, es sprüht, es ist offen, es wünscht.
Dich wünscht es.
Gold wird gewonnen aus Tod.
Weit mehr noch als goldenes Leben.
Es kommt und geschieht.
Dir will es passieren.
Dich röten.
Dich hauchen.
Dich schmelzend verwandeln in dich.
In dich wirklich und ganz.
Ihm selber vereint.
Total nahe. Du wirst. Mensch ...
Du hast diese Chance aus Feuer, aus heftigem, hitzigem Gold.
Du bist vor der Liebe, Du wirst völlig geliebt. Sie fällt über dich, nimmt.
Du siehst ins köstliche Schweigen. Und wirst erkannt.
GOTT ist das lebendige Feuer.

(Wen meinen wir, wenn wir Gott sagen)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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