DAS BUNTE LEBEN III – DIE SAMMLUNG DER TAGE



   


   

Die Wand da aus Stücken, aus Trümmern, aus Bildern, aus dem Gewesenen.
Aus dem, was wird, aus dem Möglichen, aus dem Gewünschten, aus dem
Erträumten, aus dem Begonnenen, aus dem Verheißenen, aus der Hoffnung.
Aus den Verlusten, aus dem Leiden, aus den Opfern, aus allem Kaputten ...
Misslungenes steckt drin, Missratenes, das Elend, das Tote. Forderungen ...
Und Wandbretterstücke, rissige Landschaft, Bergschrunden.
Stofffetzen, Tuchlaken, schmierige Gewänder, Restflecken,
Löcher, dünngeschabte Metalle, Farbkrusten, Enttäuschungen,
Anfänge neuer Tage und Zeiten, Phantasien, Licht nach dem
Regen, ertrunken Bäume, Brandstümpfe im Urwald, Dickicht.
Verlorene Städte, Geschichtsreminiszenzen, Katastrophen ...
Die Erde, der Mensch, seine Vergeblichkeit. Mein Zerbrechen.

Und aus alldem die Sperre, das Gemälde, die Öffnung, die Tür.
Und das Erwachen zum Leben. Ein atmendes DA. Aufstehen.
Und die Chance Dahinter. Ein neues Geschehen wird. Ein Ja.
Und der Durchsprung. Der Vorhang geht auf, er zerreißt jetzt.
Im Augenblick Tod: Hinter der Nacht ist der Knall ... Zugang ...

Ein Mensch. Der Träger jener Zeit. Als es sich begab. Als in der
Normalität seine Geburt war. Und dieser gewöhnliche Mann die
Botschaft verkündete und heilte und Trost war und Hoffnung.

ER: Das WORT, die GOTTGEBUNG, der MESSIAS, der Retter:
MENSCHENSOHN: Von jener Höhle her, da sonst kein Platz war.
Da die ANKUNFT real wurde. Die göttliche Anwesenheit: ER-DA.
Die verborgene Herrlichkeit. Den Hirten der Heiland. Der Retter.
CHRISTUS, der HERR ... GOTT-JA, MENSCH-JA.

Solche Schönheit dahinter ... Selig, wer aufmerkt.
Und so ein Anfang ... Selig, wer hört.
Zum Schauen ... Selig, wer sieht.

In Bethlehem, in der elenden Krippe, in der Armut des Volkes.
Aber GEKOMMEN. Und DA. „Sie sahen das Kind und seine Mutter ...“

Und alles, was noch geschah ... Und wir selber. Und was werden wird.
Und Gnade, Gottes Erbarmen, der Wirbel der Liebe, ein Leuchten.
Und unsere Zukunft, der Möglichkeit voll.
Nicht auszureizen ...

Die Apokalypse. Der Himmel. Die neue Erde.
WANDLUNG; VOLLENDUNG:
GOTT UNTER UNS (Dieu parmi nous) – so eine Musik.
Der große Gesang. das Erheben der Stimme und des Herzens.
Und solche Worte: Nie gehört, farbenvolllichend im Schweigen.
Die Poesie. Die köstlichen Speisen auf dem Berg oben (Jesaja).
Eucharistie ...
Ich kann nehmen. Ich darf es: Brot des Lebens in die Unsterblichkeit.
Gottstaunen. Gottfreude. Gottjubel. Der vollkommene Schrei. Erlösung ...
Ich werde verrückt. „I wead narrisch ...“
Ich werde. Ich bin. Und diese Zukunft: So eine Erwartung ... Mensch ...

UND SO EIN BEGINN ... SO EINE WAND ... SO EINE TÜR ... DU SELBER ...

(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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