ANKOMMEN IM LEBEN



   

   

Ich stehe im Parkhaus, ich bin aus dem Auto gestiegen
und da kommen die Bilder (zum Beispiel grad dieses voll Farben)
und leuchten Phantasien in nacktgrauen Beton,
zum psychedelischen Traum
und Geflunker,
mit Reifengedreh, -geschrei und -gewimmer,
und Blinken und Bremsen, Einparken, Aussteigen,
Weggehen zur Stadt, zum Einkauf,
zum Schauen und Bummeln,
ins Cafe, zum Genießen,
in die Normalität.
Eine Rückkehr zum Leben, bald vorcoronarisch.

Dann neues Geklapper von Schuhen der Damen und
Lachen, ermüdetes Seufzen, die Stadt noch in den Augen,
ein Kind flennt, Türschlagen, Ausparken, Losfahren, heimwärts ...
laut wie die Farben, fast psychedelisch ...
Es ist wieder herrlich das Leben ...
War was?
Alles wird wieder sein.

Neu. Irgendwie.
Wie es dann neuer noch ist.
Wird's sein?
Wird es wieder sein?
Darf's wieder so sein, wie es war?
Es hieß doch: Alles wird dieses Mal anders.
Eine andere Zeit.
Viel mehr und viel echter human.

Wie steht es mit herrlich?
Und neu?
Und sehr anders?
Und nachcoronarisch gesund?
Wie wird dieses Neu und echt Menschlich?

Aber wer soll es bezahlen? Ich nicht.
Und ich kenn auch sonst keinen, der's kann.
So hofft man, dass alles so wird, wie vordem gewesen.

Und dass die Seuche vergeht.
Und wir leben.

Wir weiter:
Ganz ohne Gebet.
Ohne Zeichen. Ohne beschworene Umkehr.
Doch ein wenig noch anders?
Mit Maske.
Mit Abstand.
Mit Waschen.
Mit Impfung und neuem Medikament.
Mit Glück. Mit Fußball. Mit Spaß. Mit viel Kultur.
Mit Worten und Bildern vom Anders.
Wir Menschen gottlos.

(Traum bei Corona)

   
(Pfarrer Josef Roßmaier)

   

   


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