An alle Pfarrangehörigen
Liebe Pfarrgemeinde, liebe Brüder und Schwestern!
Vor der heurigen Karwoche wende ich mich an Euch alle.
1. Pfarrkirche, Gottesdienste, Gebet
Die Pfarrkirche ist täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr zum
persönlichen Gebet geöffnet, ebenso die Lourdesgrotte.
Von Karfreitag bis Ostermontag sind auch die Filialkirchen in Lindach,
Mannsdorf, Allersdorf, Birnbach und Wahlsdorf von 09.00 bis 18.00 Uhr
für das private Beten offen.
Die offenen Kirchen wollen eine Einladung zum Gebet sein.
Seit Beginn der Maßnahmen zur Verzögerung der Pandemie
ist auf der Homepage unserer Pfarrei für jeden Sonn- und Feiertag ab dem Vortag
eine Datei mit Einleitung, Tagesgebet, Lesungen, Evangelium und Fürbitten des
jeweiligen Sonntags für den Hausgottesdienst zu finden.
Wenn morgens, mittags und abends die Glocken „zum Gebet“
läuten, kann der „Engel des Herrn“ (siehe HIER) gebetet werden – ab Ostern
auch das „Regina coeli“ (siehe HIER oder Gotteslob alt GLa Seite 21 /
Gotteslob neu GLn 36, 37).
Wenn wir das zur gleichen Zeit tun, verbinden wir uns vor Gott – zumindest
geistigerweise – miteinander zur Pfarrgemeinde, deren Gemeinschaft wir derzeit
körperlich nicht darstellen können.
Die Gottesdienste finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit
statt – aber sie finden statt –, und zwar ist in der Pfarrkirche Schierling
hl. Messe für alle lebenden und verstorbenen Pfarrangehörigen am
- Sonntag, Dienstag, Mittwoch, Samstag um 08.30 Uhr
- Donnerstag um 18.30 Uhr.
Vor Beginn der Messe und zur Wandlung läutet die Kirchenglocken.
Am Freitag (17.00 oder 17.30 Uhr) und am Sonntag (13.30 Uhr) wird der
Kreuzweg in der Kirche gebetet.
2. Karwoche
Am PALMSONNTAG ist um 08.30 Uhr Segnung der Palmzweige anschließend
hl. Messe. Gläubige, die ihre Palmzweige in der Kirche segnen lassen wollen,
legen sie (versehen mit einem Namenschild) vorher auf die Bänke, die ab Freitag
in der Kirche hinten in der Nähe des Weihwasserbehälters stehen, und holen
sie nach der Messe am Palmsonntag (ab 09.30 bis 18.00 Uhr) wieder ab.
Oder die Gläubigen sprechen selbst beim Hausgottesdienst am Palmsonntag ein
Segensgebet, das in den Texten für den Hausgottesdienst (siehe HIER) enthalten ist.
Am GRÜNDONNERSTAG ist um 18.30 Uhr Abendmahlsgottesdienst
(zum Gloria läuten die Glocken, zur Wandlung nicht mehr), anschließend ist
Ölbergandacht. Diese Andacht kann (und soll) von den Gläubigen daheim
(mit)gebetet werden (Texte dafür: GLa Nr. 779, GLn Nr. 938).
Am KARFREITAG (keine Glocken) ist um 09.00 Uhr Kreuzweg
in der Kirche (zum (Mit)Beten daheim: GLa Nr. 775, GLn Nr. 934). Um 15.00 Uhr
ist die Karfreitagsliturgie.
Am KARSAMSTAG wird um 20.30 Uhr die Osternacht gefeiert
(zum und ab dem Gloria läuten die Glocken wieder).
Am OSTERSONNTAG ist um 08.30 Uhr Osteramt. Nach der
Osternacht und der Messe am Ostersonntag werden die Speisen gesegnet. Die Texte
für den Hausgottesdienst enthalten ein Gebet für die Speisenweihe, das
die Gläubigen zu Hause vor dem Osterfrühstück beten können.
Am OSTERMONTAG ist um 08.30 Uhr Osteramt.
3. Beichte und Krankensalbung
Die Beichte ist möglich nach Vereinbarung – und mit dem entsprechenden Abstand.
Krankensalbung (für Schwerkranke) – wie immer – nach Vereinbarung.
Gottesdienste im Altenheim und Krankenbesuche im Krankenhaus sind nach den
derzeitig geltenden Vorschriften leider nicht möglich.
4. Erstkommunion
Die Erstkommunion wird stattfinden. Ob allerdings zum geplanten Termin am
17.5.2020, hängt ab von der Dauer der Corona-Krise und von den staatlich
verordneten Maßnahmen, vor allem davon, ob die Schule nach den Osterferien
wieder ihren Betrieb aufnimmt.
5. Pfarrbüro
Das Pfarrbüro ist immer besetzt (zumindest vom Pfarrer, der wegen der
Ausgangsbeschränkungen noch mehr im Haus ist als zuvor). Es wird allerdings
in dieser Zeit der Krise deutlich seltener aufgesucht. Für Fragen, Anliegen,
Probleme usw. hier die Telefon-Nummer des Pfarramts: 09451/1429.
6. Derzeitiger Alltag
Vieles, das bis zur Corona Krise meine tägliche Arbeit war, ist einfach weg:
Statt 4 Sonntagsgottesdiensten nur noch einer, keine Messen mehr in den Filialen
und im Seniorenheim, keine Schülermesse, keine Gottesdienste zur Vorbereitung
auf die Erstkommunion und keine sonstige Vorbereitung darauf.
Der wöchentliche Krankenbesuch in Mallersdorf ist nicht mehr möglich,
es sind keine Sitzungen, keine Dekanatskonferenzen, kein Religionsunterricht in
der Schule (stattdessen aber das Umarbeiten der Religionsstunde auf das
wöchentliche Arbeitsblatt) und statt der Geburtstagsbesuche nur noch
ein telefonischer Glückwunsch.
Derzeit gehen ständig neue Vorgaben, Anordnungen, Vorschläge ein, die
ich sichten, lesen und eventuell umzusetzen muss. Die übrige Zeit versuche
ich zu nutzen zum Lesen und zum verstärkten (Brevier)Beten, das immer schon
auch stellvertretend für alle, für die ganze Kirche gebetet wird.
7. Persönliche Anmerkungen
Das vermehrte Alleinsein verbindet mich mit den vielen, die auch allein im Haus
sind. Die nun nicht mehr möglichen Besuche, Gespräche und Kontakte
versuche ich als eine Art von „Fasten“ zu verstehen und zu verbuchen.
Die hl. Messe feiern wir nun – äußerlich recht armselig – mit
nur zwei oder drei Mitfeiernden, was auch eine Art von Fasten für mich ist. Wir
beten dabei für die wenigen Mitfeiernden und für alle, die gerne zur Messe
kommen wollen. Außerdem für alle, die den Rosenkranz in der Kirche beten,
für alle, die den Kreuzweg mitbeten wollen, aber nicht können, und für
alle Kranken und Einsamen.
Aber wie ich mich nach Tagen mit spärlicher (Mehl)Speise wieder auf einen gescheiten,
üppigen Schweinsbraten freue, so freue ich mich nun erst recht wieder auf Gottesdienste
mit vielen Ministranten und mit vielen, vielen Mitfeiernden, mit vielstimmigen Antworten,
Gebeten und Liedern – und ihr freut euch bestimmt auch schon darauf.
Wenn ich die vielen Meldungen zur CoronaVirus-Pandemie einigermaßen
verstanden habe (dass 70% der Bevölkerung eine Immunität entwickelt haben müssen,
um die Pandemie zu beenden), kann ich mir nicht wünschen, gar nicht damit infiziert zu
werden, sondern einen milden Verlauf der Infektion zu haben und bei einem weniger milden
Verlauf ein noch funktionierendes Gesundheitssystem.
Und sonst – in Pandemie- wie in Nicht-Pandemiezeiten – das tiefe Vertrauen
auf Jesus Christus, der – ohne Infektion und ohne Gesundheitssystem – elend
am Kreuz gestorben, aber am dritten Tag von den Toten auferstanden ist. Er hat Sünde
und Tod besiegt.
Das Vertrauen auf IHN bewahrt vor Panik, die letztlich immer
Todesangst ist.
Euch allen eine – heuer ganz besondere – gesegnete
Karwoche und ein gesegnetes Osterfest!
Schierling, am Vortag des Palmsonntag
Euer Pfarrer Josef Helm
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